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Ohne Sorge? Das Gegenteil ist derzeit am St. Josefs der Fall. 

© Ottmar Winter

St. Josefs-Krankenhaus an Belastungsgrenze: Potsdamer Patienten werden im Barnim versorgt

Das St. Josefs-Krankenhaus in Potsdam hat erste Kranke mit Covid-Befund nach Brandenburg/Havel und Bernau verlegt.

Potsdam - In normalen Zeiten werden jährlich 30.000 Patienten im St. Josefs-Krankenhaus Potsdam-Sanssouci versorgt. Das zweitgrößte Krankenhaus Potsdams, das zum katholischen Verbund der Alexianer gehört „ ist damit eine verlässliche Größe im Gesundheitswesen der Landeshauptstadt und des Landes Brandenburg“, heißt es auf der Homepage. Doch normale Zeiten gibt es wegen Corona nicht mehr. 

Wie berichtet ist das Krankenhaus mit 244 Betten infolge des Aufnahmestopps am kommunalen Klinikum „Ernst von Bergmann“ (EvB) an seiner Belastungsgrenze angelangt. Corona-Patienten, die intensivmedizinisch betreut werden müssen, können wegen akuten Personalmangels nicht mehr aufgenommen werden, wie das Krankenhaus am Mittwoch mitteilte.

Seit Dienstag werden Patienten verlegt

Schon am Dienstag sei damit begonnen worden, Corona-Intensiv-Patienten in Kliniken des Versorgungsclusters Westbrandenburg zu verlegen, sagte Krankenhaussprecher Benjamin Stengl am Donnerstag auf Anfrage. Konkret seien Patienten in das Städtische Klinikum Brandenburg und ins Herzzentrum Bernau (Barnim) gebracht worden. Der Personalengpass des Hauses zeige sich insbesondere im intensivmedizinischen Bereich, sowohl ärztlicher- als auch pflegerischerseits, so Stengl: „ Um unsere zwölf Covid-Intensivbetten wieder bespielen zu können, benötigen wir zusätzlich zehn Vollzeitkräfte in der Pflege und zwei Vollzeitkräfte im Ärztlichen Dienst beziehungsweise der Anästhesie.“ Auch auf der Covid-Normalstation fehlten, um alle vorgehaltenen 74-Betten zu versorgen, zwölf zusätzliche Vollzeitkräfte in der Pflege, teilt Stengl mit.

Erste Signale aus Verbundkrankenhäusern

Wie berichtet haben andere Häuser des Alexianer-Verbundes Hilfe angekündigt. Die kommt auch: Es gebe erste Signale aus den Verbundkrankenhäuser St. Hedwig Berlin-Mitte und Berlin-Weißensee sowie der Personalservicegesellschaft der Alexianer. Weitere Rekrutierungen aus der Oberlinklinik in Babelsberg liefen auf Hochtouren. Insgesamt könnten etwa zehn Vollzeitkräfte akquiriert werden.

Auch das EvB hatte personelle Unterstützung in Aussicht gestellt. Vorübergehend waren vier Ärzte zur Unterstützung der Notaufnahme am Josefs im Einsatz, aktuell helfen drei EvB-Pflegemitarbeiter aus. Das EvB sei derzeit intensiv mit der Aufarbeitung des Ausbruchsgeschehens befasst, so Stengl. Die geltenden Abstrichkriterien für EvB-Mitarbeiter verzögerten die Bereitstellung von Personal verständlicherweise. Das EvB bemühe sich aber sehr, sukzessive Personal zu schicken, betont Stengl.

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