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Potsdam-Mittelmark: Zum 300. Jubiläum ein ganz besonderer Apfelbaum

Werders Schützengilde pflanzte gestern eine Wachsrenette: Beide galten 50 Jahre lang als verschollen

Werders Schützengilde pflanzte gestern eine Wachsrenette: Beide galten 50 Jahre lang als verschollen Werder. Es musste schon ein besonderes Bäumchen sein, das die Schützengilde zu Werder 1704 gestern Mittag auf dem Hof des Obstbaumuseums pflanzte. Schließlich wurden damit offiziell die Feierlichkeiten zum 300. Jubiläum des Vereins eröffnet. Für den einstigen Vereinspräsidenten und Obstexperten Dr. Fritz Brudel war klar: Kein Baum ist tiefer verwurzelt in der Blütenstadt als die Werdersche Wachsrenette: Eine uralte Apfelsorte, die aus dem havelländischen Anbaugebiet stammt und laut einem Bericht aus dem Jahr 1890 sogar ganz vorn in der Gunst von Kaiser Friedrich gestanden haben soll. Dieser Kaiser war es auch, der laut Brudel im Jahre 1888 der Werderaner Schützengilde die juristische Selbstständigkeit zuerkannte. Heute ist die Wachsrenette eine museale Kostbarkeit unter den Obsbäumen. 50 Jahre lang galt sie sogar als für immer verschollen. Erst 1998 wurde die wohlschmeckende Winterapfelsorte in einer Berliner Kleingartenanlage wieder gefunden und seitdem von den Obsthistorikern um Fritz Brudel gepflegt und gehegt. 50 Jahre lang in der Versenkung verschwunden war auch die Schützengilde zu Werder, bevor sie im Jahre 1994 wieder belebt wurde. Heute ist sie ein florierender Verein, der besonders stolz auf seine 1999 mit viel Eigenleistung fertiggestellte Hallenschießanlage ist. Seitdem wurden bei Wettbewerben auf Kreis- und Landesebene viele hervorragender Ergebnisse erzielt. Werders Schützen hatten also allen Grund zum Feiern, als sie gestern Abend mit ihren Familienangehörigen gesellig zusammen kamen. Zudem kündigte Präsident Ulrich Franke eine spezielle Festwoche zum Gildejubiläum ab dem 23. August an. Höhepunkt wird das Werderaner Schützenfest am 28. und 29. August sein. ldg

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