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Windräder in Potsdam-Mittelmark: Protest gegen riesige Windräder

Teltow und Stahnsdorf lehnen die Windparkpläne ab.

Teltow/Stahnsdorf - Nach Stahnsdorf wird auch Teltow die von dem Potsdamer Projektentwickler Notus Energy im Ortsteil Ruhlsdorf geplanten 241 und 234 Meter hohen Windkraftanlagen aller Voraussicht nach ablehnen. Am kommenden Mittwoch stimmen die Stadtverordneten über einen Beschlussvorschlag der Verwaltung ab, die kein grünes Licht für die Windparkpläne in der Genshagener Heide geben will.

Wie berichtet hatten die Berliner Stadtwerke erst kürzlich ein erstes 200 Meter hohes Windrad auf dem Areal bei Großbeeren errichtet. Derzeit befinden sich zwei weitere Anlagen für das Windeignungsgebiet im Genehmigungsverfahren, die das bisher höchste noch um weitere 40 Meter überragen sollen. Zudem sollen sie auf einem drei Meter höheren Fundament als die bisherigen Anlagen stehen.

Notus Energy hatte sich in seinem Antrag auf die bereits in Teltow-Ruhlsdorf bestehenden vier Windräder berufen, die vor einigen Jahren von der Plan 8 GmbH aus Eckernförde errichtet worden waren. Die Stadt Teltow verweist indes auf die neue Dimension, die durch die geplante Höhe der Anlagen erreicht würde. Die sich derzeit in dem Teltower Ortsteil drehenden Windräder sind 175 Meter hoch und seien seinerzeit in dieser Höhe Betrachtungsgrundlage bei der Erstellung des Teil-Flächennutzungsplans Windenergienutzung gewesen, heißt es in der Beschlussvorlage. Zum anderen fürchtet Teltow, dass zwei weitere, zudem über 200 Meter hohe Windriesen den Erholungswert des Areals beeinflussten. Die visuelle Wirkung der beantragten Anlagen reiche weit über das Landschaftsbild des Aufstellungsortes hinaus.

Auch Stahnsdorf möchte die Windräder nicht

Auch Stahnsdorf wehrt sich gegen die gigantischen Räder in der angrenzenden Kommune. In ihrer kürzlich versandten Stellungnahme an das Brandenburger Landesamt für Umwelt lehnt Stahnsdorf die geplanten Anlagen als unzumutbar ab. Danach würden die großen Rotorflügel der geplanten Windkraftanlagen das Gemeindegebiet überstreichen und dadurch die eigenen Planungen beeinträchtigen. Wie berichtet will Stahnsdorf in einem Teil-Flächennutzungsplan das Gebiet, in dem Windenergieanlagen möglich sind, territorial eingrenzen und im Bebauungsplan die Höhe der Anlagen auf maximal 180 Meter beschränken.

Zudem würden die geplanten Windradgiganten Plänen anderer Wettbewerber entgegenstehen. So sei beim Landesumweltamt ein weiterer Genehmigungsantrag der Plan 8 GmbH anhängig. Das Unternehmen aus dem schleswig-holsteinischen Eckernförde will neben den vier bestehenden noch fünf weitere Windenergieanlagen in der Genshagener Heide errichten. Wegen der geplanten Restriktionen auf Stahnsdorfer Seite ruht das Verfahren derzeit. Die von der Notus Energy geplanten Riesen würden die Pläne jedoch durchkreuzen, weil zumindest durch eine der Anlagen der technisch erforderliche Abstand zu den von der Plan 8 GmbH avisierten nicht mehr gegeben sei, heißt es aus der Stahnsdorfer Verwaltung. Zudem moniert Stahnsdorf die Nähe der Windkraftanlagen zum Ortsteil Marggrafshof, in dem etwa 30 Einwohner leben. Die Anlagen rückten bis 700 Meter an die Ortschaft heran und würden damit den Mindestabstand von 1000 Metern unterschreiten, argumentiert die Gemeinde. 

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