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Die ersten Pfähle stehen auf der Baustelle der Gigafactory in Grünheide.

© Thorsten Metzner

Wie Lego für Erwachsene: So sieht es auf der Riesenbaustelle von Tesla aus

Die Gigafactory in Grünheide wächst im Rekordtempo - und Elon Musks Baustelle ist "lernend". Bei einem exklusiven Rundgang wurde klar, wie imposant das Projekt ist. 

Grünheide - Exklusive Innenansichten von einem Areal, das als Terra incognita gilt: Der US-Konzern Tesla hat erstmals vor Ort einen aktuellen Einblick in die Baustelle der künftigen Europa-Gigafactory (GF4) gewährt, die in Grünheide am östlichen Berliner Ring hochgezogen wird. Diese Zeitung war bei der Rundfahrt für einige Medienvertreter über das weiträumige Areal dabei. Fotos und Filmaufnahmen ja, keine Zitate, keine offiziellen Statements.

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Nur knapp vier Wochen nach dem Start der Rohbauarbeiten stehen nun schon die ersten Grundkonstruktionen der Werkhallen - etwa der Lackiererei, wo bald der Innenausbau beginnen kann. Oder auch die „Drive Unit“, wo die Antriebe der Elektroautos hergestellt werden. 

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Tesla darf das mit einer vorgezogenen Erlaubnis der Brandenburger Behörden vornehmen - wie zuvor bereits bei Waldrodung und Fundamentarbeiten, alles auf eigenes Risiko.

Brandenburgs lernende Baustelle

Ein Fazit der Tour: Es dürfte aktuell die schnellste Großbaustelle in Deutschland sein, nachdem die Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg lange mit dem BER für die langsamste berüchtigt war. Denn schon im Sommer 2021, sollen hier die ersten Tesla-Elektrofahrzeuge der Y-Baureihe vom Band rollen, später einmal 500.000 Stück pro Jahr.

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Und das ehrgeizige Ziel auf der Baustelle, das wird klar, ist ein Tempo à la Konzernchef Elon Musk: Wurde in Shanghai in zehn, zwölf Monaten gebaut, doppelt so schnell wie die vorherigen, soll die GF 4 noch schneller fertig sein. Und es sieht zumindest so aus, dass das klappt. 

Das Erfolgsgeheimnis? Es wird mit vorgefertigten Systemelementen gearbeitet, in Hochpräzision, es sieht wie Lego für Erwachsene aus. Rund 100 Arbeiter seien derzeit auf der Baustelle, heißt es. Künftig, wenn der Innenausbau beginnt, werden es 1000 sei. Tesla sei begeistert, wie die Qualität der vorgefertigten Teile sei, die weitgehend aus Deutschland kommen, Max Bögl steht auf einem Bauschild. Und, auch das wird deutlich, es ist eine lernende Baustelle: Die „Drive Unit“ ist ein Beispiel dafür. Die Grundkonstruktion stand dem Vernehmen nach in 19 Tagen, Ende August soll sie fertig sein. Es ist ein eher kleineres Gebäude, und auch eine Art Pilot – hier werden die Abläufe getestet, perfektioniert, um diese dann auf die mehr als sechs Mal so große Haupthalle vis-á-vis zu übertragen.

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Riesen-Pfähle sind ein heikles Thema

Das alles geschieht auf einiges Risiko von Tesla, da das Hauptgenehmigungsverfahren für die Gigafactory noch läuft. Die große öffentliche Anhörung dafür ist für September geplant. Aktuell wartet der US-Konzern darauf, wie die Behörden über den fünften Antrag auf vorgezogenen Maßnahmebeginn entscheiden– diesmal für Pfahlgründungen, die für kleinere Bereiche der Fabrik notwendig sind. Es ist ein sensibles Thema, da das Areal sich in einem Trinkwasserschutzgebiet befindet

Für die gesamte Fabrik wären rund zehntausend Pfähle nötig geworden. Zuletzt hatte Tesla bei den parallel laufenden Feinplanungen und nach der Auswertung von Probebohrungen dies bereits auf 1100 Pfähle reduziert, für die Gießerei und das Presswerk. Nach Informationen dieser Zeitung werden nun nur 500 bis 550 nötig sein, für das Presswerk für die Karosseriebleche.

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Linke will "Runden Tisch" zur Wasserproblematik

Denn auch Sorgen und Befürchtungen über negative Auswirkungen der geplanten Fabrik auf Umwelt, auf den Verkehr wegen der nicht im Musk-Tempo parallel erweiterten Infrastruktur wachsen in der Region. Das wurde ebenfalls am Freitag auf einer Sondersitzung der oppositionellen Linke-Landtagsfraktion vor Ort mit Kommunalpolitikern, Bürgerinitiativen, Umweltverbänden und dem Wasserverband Strausberg-Erkner (WSE) deutlich, der nach einem Brandbrief die Wasserversorgung der Fabrik langfristig als nicht gesichert ansieht. Die Linken sprechen sich etwa für einen „Runden Tisch“ zur Wasserproblematik aus.

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Linke-Fraktionschef Sebastian Walter forderte Transparenz: Tesla lande „bisher ein Raumschiff“. Und die Landesregierung mache ihre Hausaufgaben nicht, auch fehle eine Abstimmung und Zusammenarbeit mit Berlin. Der frühere Linke-Finanzminister Christian Görke, in der Fraktion für Infrastruktur zuständig, formulierte es so: Das Land habe zwar 230 Millionen Euro für die Infrastruktur der Region um die Gigafactory bewilligt. Es gebe aber ein Umsetzungsproblem, keine längerfristige Planung. Nicht nur für die Fabrik sind Ausnahmegenehmigungen nötig, sondern auch für neue Schulen oder Verkehrsprojekte, so Görke.

Tesla wiederum schlägt weitere Pflöcke ein. Am Freitag enthüllte ein Mitarbeiter des Ordnungsamtes von Grünheide am Eingang der Baustelle das neue Straßenschild, die Adresse der künftigen Fabrik: „Teslastraße 1.“ Parallel dazu hat Tesla, wie das Unternehmen mitteilte, den für die Gewerbesteuer wichtige Firmensitz der „Tesla Manufactoring Brandenburg SE“, bislang in Brandenburg an der Havel gemeldet, nach Grünheide verlegt.

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