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Verkehr in Stahnsdorf: Biomalzspange kann gebaut werden

Das Ersatz-Habitat für Eidechsen ist fertig.

Stahnsdorf - Der Bau der Biomalzspange von Teltow nach Stahnsdorf ist ein Stück näher gerückt. Wie die Untere Naturschutzbehörde des Landkreises Potsdam-Mittelmark auf Nachfrage erklärte, sei das Ersatz-Habitat für die zwischen den alten Teltower Industriegleisen lebenden Zauneidechsen inzwischen so weit gediehen, dass die Echsen dorthin umgesiedelt werden können. Dies habe ein Ortstermin Anfang vergangener Woche ergeben. Noch im April hatte es weniger gut ausgesehen. Das Habitat in den Stahnsdorfer Bäketal-Feuchtwiesen war noch nicht ausreichend entwickelt, sodass im jüngsten Stahnsdorfer Bauausschuss davon gesprochen worden war, die Echsen woanders unterzubringen.

Das schöne Wetter der letzten Wochen hat die Natur jedoch sprießen lassen. Nach einem Entwicklungssprung gäbe es nun vor Ort ausreichend Rückzugs- und Versteckräume für die Zauneidechsen, hieß es. Bevor die Tiere umgesiedelt werden, soll das Gebiet aber noch durch einen mosaikartigen Wiesenschnitt aufgewertet werden, so Landkreissprecher Kai-Uwe Schwinzert. Danach werde es noch weitere kurzfristige Begehungen durch das mit der Umsiedlung beauftragte Büro geben, um die Population festzustellen und zu dokumentieren, erklärte er. Zuletzt war von etwa zehn umzusiedelnden Tieren die Rede. Darüber hinaus sollen Reptilienschutzzäune errichtet werden, um zu verhindern, dass sich im Baugebiet erneut Echsen ansiedeln.

Die Umsiedlung der Zauneidechsen ist Voraussetzung für den noch in diesem Jahr geplanten Baubeginn der Teltower Umgehungsstraße, die einmal vom Gewerbegebiet TechnoTerrain in den Stahnsdorfer Technopark führen und beide Kommunen innerorts entlasten soll. Rund zwei Millionen Euro hatten die Nachbarkommunen Teltow und Stahnsdorf dafür zunächst veranschlagt, die sie sich entsprechend der Trassenlänge auf der jeweiligen Gemarkung teilen. Zudem seien Fördermittel beim Brandenburger Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung beantragt. Wie eine Sprecherin gegenüber den PNN erklärte, erfolgten gegenwärtig zwischen der Stadt Teltow und der Bewilligungsbehörde letzte Abstimmungen. Der Zuwendungsbescheid könne in Kürze ausgereicht werden. Die Anfang 2017 erteilte Genehmigung für das Straßenbauprojekt ist indes noch nicht rechtskräftig. Eine Stahnsdorferin hatte gegen den Planfeststellungsbeschluss wegen fehlerhafter Verkehrsprognosen und mangelnden Lärmschutzes geklagt. Das Verfahren ist weiter beim Potsdamer Verwaltungsgericht anhängig. 

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