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Turnhalle in Michendorf bald wieder frei: Landkreis baut Asyl-Lager in Brück und Bad Belzig

Für den Landkreis Potsdam-Mittelmark wird es immer schwieriger, Asylbewerber unterzubringen. Die Turnhalle in Michendorf wird bald wieder freigegeben, es entstehen dafür aber ein Containerdorf und Blechhütten in Brück und Bad Belzig.

Bad Belzig - Die Turnhalle des Michendorfer Gymnasiums wird nur bis zum 23. August als Notunterkunft für Flüchtlinge benötigt. Das sagte Andrea Metzler, Sprecherin des Landratsamtes, am gestrigen Dienstag gegenüber den PNN. Damit löst die Kreisverwaltung ein Versprechen von Landrat Wolfgang Blasig ein, die Halle nach den Sommerferien ab dem 31. August wieder dem Gymnasium und den Michendorfer Sportvereinen bereitzustellen. Anfang Juni war die Halle zur Flüchtlingsunterbringung umgenutzt worden.

Laut Metzler schafft es die Kreisverwaltung zwar nicht, bis zum Ende der Ferien alternativ die neuen Unterkünfte in einer früheren Kaserne in Damsdorf bei Lehnin bezugsfertig zu bekommen: Wegen offener Vertragsfragen sollen die Flüchtlinge dort erst ab Oktober/November einziehen können. Dafür werden aber zusätzliche Kapazitäten in Bad Belzig und Brück geschaffen, wo bereits Asylbewerberheime bestehen (siehe Grafik).

Container und Blechhütten in Brück und Bad Belzig

Derzeit werde im Gewerbegebiet Brück ein Camp mit 28 Blechhütten vorbereitet, in dem die rund 100 in Michendorf lebenden Flüchtlinge unterkommen sollen, sagte Metzler. In jedem der winterfesten Häuschen sollen 32 Quadratmeter und ein Wasseranschluss zur Verfügung stehen, außerdem sollen Sanitärcontainer für die Bewohner aufgestellt werden. In einem Bürohaus des Gewerbegebietes leben bereits 72 Asylbewerber.

Zusätzlich soll in Bad Belzig am Standort des Flüchtlingsheims in einer früheren Polizeidienststelle ein Containerdorf mit 146 Plätzen errichtet werden. Die Wohncontainer werden laut Metzler voll ausgestattet sein. Am Standort leben bereits 55 Asylbewerber. Mit den zusätzlichen Plätzen solle die Verzögerung in Damsdorf abgefedert werden. Mit all diesen Plätzen, so Metzler, können allenfalls im laufenden Jahr die Flüchtlinge noch untergebracht werden. Für die weitere Entwicklung würden zusätzliche Kapazitäten benötigt.

Potsdam-Mittelmark sucht weitere Unterbringung für Asylbewerber

Seit Jahresbeginn war die Planzahl der aufzunehmenden Asylbewerber durch das Land Brandenburg für das laufende Jahr bereits von etwa 600 auf aktuell 1162 heraufgesetzt worden, so Metzler. Es sei völlig unklar, ob es bei dieser Zahl für Potsdam-Mittelmark bleibt. Der Landkreis suche weiter händeringend nach Unterbringungsmöglichkeiten.

Die große Koalition aus SPD, CDU und Freien Bürgern und Bauern will im Kreistag ein Integrationskonzept auf den Weg bringen, mit dem unter anderem eine gleichmäßigere Verteilung der Flüchtlinge auf die Regionen erreicht werden soll. Die Hauptlast des Flüchtlingszustroms trägt derzeit der Teltower Raum, wo 75 Prozent der Asylbewerber untergebracht sind.

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