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Potsdam-Mittelmark: Tumulte bei Runde zur Michendorfer B2-Umgehung

Michendorf-Wilhelmshorst. Etwa 50 Interessierte informierten sich am Sonnabend bei einer Veranstaltung der Wilhelmshorster Initiative „Bürgermeinung zur Umgehungsstraße B2-Ost Michendorf“ über den Stand des Vorhabens.

Michendorf-Wilhelmshorst. Etwa 50 Interessierte informierten sich am Sonnabend bei einer Veranstaltung der Wilhelmshorster Initiative „Bürgermeinung zur Umgehungsstraße B2-Ost Michendorf“ über den Stand des Vorhabens. Mehrere Referenten schafften die Grundlage zur Diskussion, darunter der Verkehrsplaner Rainer vom Lehn – engagiert in der Bergholz-Rehbrücker Bürgerinitiative gegen die Netzverknüpfung. Er stellte die Michendorfer B2-Umgehung in den Kontext mit einem Bündel ungelöster Fragen und Widersprüche von Straßenbauvorhaben im Südraum von Potsdam, die jedoch eine Hauptstrategie erkennen ließen: Die Schaffung möglichst vieler Quer- und Abkürzungswege zum Berliner Autobahnring. Dass dazu die in der Region sensible Natur mit ihren Schönheiten oft verletzt und zerstört sowie die hier Wohnenden in ihrer Lebensqualität eingeschränkt werden, war das Fazit der Ausführungen. Die Diskussion wallte bei Beiträgen der zahlreich erschienenen Michendorfer Straßenbefürworter der Bummi-Initiative hoch und gipfelte in tumultartigen Szenen. Immerhin war es die erste Konfrontation von Straßengegnern und -befürwortern in der nun über mehrere Jahrzehnte dauernden Konfrontation. Seit 1978 währt der Streit, damals wurde von einem Verkehrsplaner des Rates des Bezirkes in einer Einwohnerversammlung die Westvariante wegen der „Beeinträchtigung der postalischen Einrichtung“ – Verbrämung für die damalige Stasi-Abhörzentrale im Wald – abgelehnt. Seitdem sei das Bestreben um eine Variante minimaler Beeinträchtigungen immer mehr unter die Räder der Bürokratie geraten, hieß es bei der Veranstaltung. Im Laufe der hitzigen Diskussion äußerten Bummi-Anhänger indes ausdrücklich, dass sie für die Ostvariante angetreten seien. Unabhängig von den Beeinträchtigungen für Nachbarn und Natur, wurde aus der Aussage von Bummi-Sprecher Kurzweg heraus gelesen. Dieser verlangte, dass die Betroffenen mehr Verständnis für die Michendorfer Belange aufbringen sollten und im Boot der Befürworter doch vielleicht eine Verbesserung zugegeben unschöner Nachteile für sich selbst herausschlagen könnten. Ein Vorschlag, der keine Zustimmung finden konnte. rs

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