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Potsdam-Mittelmark: Teltower Tierparkchef verstorben

Horst Lübeck erlag den Folgen eines Unfalls

Teltow – Der Teltower Tierparkchef Horst Lübeck ist am Mittwoch in einem Berliner Krankenhaus verstorben. Der 72-Jährige, der am 25. April mit einem Pferdefuhrwerk schwer verunglückt war, musste nach einer Operation ins künstliche Koma versetzt werden, aus dem er nicht mehr ins Leben zurückkehrte. Horst Lübeck hatte bereits zu DDR-Zeiten den kleinen Vogelpark & Streichelzoo an der Feldstraße gegründet. Inzwischen leben auf dem rund einen Hektar großen Gelände über 300 Tiere, darunter Ziegen, Schafe, Kaninchen, Esel sowie Hängebauch- und Wildschweine.

Angefangen hatte alles vor etwa 50 Jahren mit Lübecks Leidenschaft für gefiederte Gesellen. Da saßen die Eheleute Lübeck in ihrem Garten und entdeckten auf einem Baum einen Wellensittich. Sie fingen das verängstigte Tier ein, denn es war Ostern und die Nächte kühl. Damit der Vogel nicht zu einsam war, sorgte alsbald ein zweiter für Gesellschaft. Dass sich die beiden gut verstanden, war bald zu merken, denn sie sorgten eifrig für Nachwuchs. Lübecks tauschten die jungen Wellensittiche gegen andere Vögel und bauten im Garten große Volieren für Sittiche und später auch Papageien.

In den 80er Jahren hatte Horst Lübeck dann die Idee, seinen kleinen Vogelpark auch für Besucher zu öffnen. Vor allem für die Jüngsten wurden die kleinen Ziegen, Kaninchen und Meerschweinchen angeschafft, die sich gern streicheln ließen. Auch Ponyreiten und Kutschfahrten wurden angeboten und ein Spielplatz errichtet. Nach der Wiedervereinigung kamen neue Tiere hinzu, und seit einiger Zeit können Besucher in der Vogelpark-Klause „Zum weißen Kakadu“ einkehren. Der Vogelpark & Streichelzoo ist zu einem attraktiven Anziehungspunkt geworden, der besonders viele Familien mit ihren Kindern aus Berlin nach Teltow lockt. Auch auf regionalen Festen war Tierparkchef Lübeck stets mit einigen Vierbeinern dabei.

In der Stadtverordnetenversammlung am Mittwoch wurde nach Bekanntwerden der Nachricht eine Gedenkminute für Horst Lübeck eingelegt. Gestern war der Tierpark geöffnet, die Kinder konnten wie an anderen Tagen auch auf den Ponys reiten. Mitarbeiter Peter Lihs war die tiefe Trauer derweil anzumerken, als er den PNN sagte: „Wir wollen versuchen den Tierpark im Sinne von Horst Lübeck weiterzuführen.“ Kirsten Graulich

Kirsten Graulich

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