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Teltow und Kleinmachnow: Anwohnerkritik an Ersatzbau für Rammrathbrücke

Anwohner fürchten Staus und Umweltbelastungen während der Sperrung der Teltower Rammrathbrücke. Auch der Zeitpunkt für die Bauarbeiten sei falsch gewählt.

Kleinmachnow/Teltow - Staus, Bauverzögerungen, erhöhte Umweltbelastung: Die Sorgen der Anwohner beim Neubau der Teltower Rammrathbrücke sind vielfältig. Bei einer Informationsveranstaltung des Wasserstraßen-Neubauamts in Kleinmachnow haben am Montagabend Bauverantwortliche die wesentlichen Schritte des Projekts erläutert und Fragen der Anwohner beantwortet.

Der Ersatzneubau der Rammrathbrücke soll wie berichtet ab dem 11. November entstehen. Nötig wird er, weil die erst 1977 errichtete Brücke von Betonkrebs befallen ist. Die Sperrung soll zwei Jahre dauern.

Ab November werde mit der Einrichtung der Baustelle begonnen, wie Sabine Hüller vom Wasserstraßen-Neubauamt den rund 50 Gästen des Informationsabends erläuterte. Bis Anfang 2020 soll danach eine parallel verlaufende Behelfsbrücke entstehen, die nur für Fußgänger und Radfahrer begehbar sein wird. Die Umverlegung von Leitungen soll ebenfalls Anfang 2020 abgeschlossen sein. Bis zum Frühjahr werde die alte Brücke zurückgebaut, die neue Brücke im Sommer gegründet. Im Sommer 2021 soll sie laut Plan der Firma Berger Bau fertig sein, dann sind noch Restarbeiten nötig.

Hüller entschuldigte sich bei den Gästen dafür, dass durch die Bauarbeiten der Autoverkehr über den Zehlendorfer Damm, die Potsdamer Straße und die Wilhelm-Külz-Straße umgeleitet werden muss: „Ich weiß, Sie sind schon arg gebeutelt, was Umleitungen in der Region betrifft.“ Busse und Rettungsfahrzeuge werden während der 24- monatigen Bauzeit über die Oderstraße umgeleitet.

Spätere Bauarbeiten könnten Entlastung bringen

Ein Anwohner fragte, warum der Bau nicht ein bis zwei Quartale nach hinten verschoben worden sei, sodass die dann nach Verzögerungen wahrscheinlich fertige Biomalzspange für Entlastung hätte sorgen können. So seien Staus schließlich unausweichlich. Der Baubeginn sei aber durch die Verkehrsbehörde festgelegt worden, sagte Rolf Dietrich, Leiter des Wasserstraßen-Neubauamts.

Gefragt wurde auch, warum die Behelfsbrücke nicht für Autos gebaut werde. Das hätte aber von Teltow finanziert werden müssen und eine Million Euro gekostet, so Dietrich. „Unter diesen Bedingungen hat sich die Stadt dagegen entschieden.“ Damit wollte sich der Gast nicht zufrieden geben: „Allein durch das, was an Abgasen durch die Umleitung zusätzlich in der Luft landet, hätte sich das ökologisch und ökonomisch für uns alle gerechnet.“

Die Frage, ob die Fertigstellung im Herbst 2021 durch ökonomische Anreize gesichert werde, konnte Dietrich bejahen: Wenn Berger Bau bis zu zwei Monate vor dem angepeilten Termin fertig werde, erhalte die Firma einen Bonus von bis zu fünf Prozent der Baukosten. Die sind derzeit mit 5,4 Millionen beziffert. Auch die Dauer der Arbeiten hatte zuvor bei den Anwesenden für Frust gesorgt.

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