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Teltow: Mit Autotelefon auf Wachstumskurs

Kommunikationsspezialist „Pei tel“ baut Teltower Produktionsstandort aus.

Teltow - Sie überstanden große Krisen und feierten ungeahnte Erfolge, jetzt stehen die Mitarbeiter des Teltower Akustik- und Kommunikationsspezialisten „Pei tel“ vor neuen Herausforderungen. Nachdem Andreas Peiker die Geschäfte in dem 70 Jahre alten Familienbetrieb von seinem Vater übernommen hat, steigt die im Bürohochhaus „TelTower“ an der Rheinstraße beheimatete „Pei tel“ zu einer der wichtigsten Größen der Peiker-Firmengruppe auf, so Geschäftsführer Thomas Martin. Der Konzern werde neu strukturiert. Stärker als bisher wolle man sich auf den Teltower Standort konzentrieren und Geschäftsfelder dorthin verlagern beziehungsweise ausbauen. „Das heißt mehr investieren und schneller und stärker wachsen, technisch, aber auch personell“, sagt Martin.

Der auf die Entwicklung und Fertigung innovativer Kommunikationslösungen für Busse, Bahnen, Feuerwehr- und Polizeifahrzeuge spezialisierte Betrieb wolle beide Zweige ausbauen. Dazu werden zusätzliche Mitarbeiter in allen Bereichen, vom Vertrieb bis zum Qualitätsmanagement benötigt, sagt der „Pei tel“-Firmenchef. Das 50-köpfige Team könnte in den kommenden Jahren um zwei Drittel auf bis zu 80 Mitarbeiter anwachsen.

Zuvor müsse jedoch die nötige Infrastruktur geschaffen werden. „Pei tel“ habe bereits zu den genutzten 1400 Quadratmetern Fläche in dem Bürohaus weitere 650 Quadratmeter im Nebengebäude angemietet, so Martin. Dorthin sollen in Kürze die immens vielen Pakete mit den versandfertigen Autotelefonen und Funkgeräten umziehen. Die frei geräumten Flächen werden indes für den Ausbau der Fertigung gebraucht, wo die Mitarbeiter derzeit unter beengten Verhältnissen arbeiten, Schaltplatten in Gehäuse setzen und die zusammengesetzten Geräte anschließend computergestützt überprüfen. Pro Jahr schickt „Pei tel“ über 100 000 innovative Kommunikationsprodukte in die Welt – nach Deutschland, aber auch nach Westeuropa, in die USA und selbst nach China. Der Umsatz liegt bei acht bis neun Millionen Euro im Jahr.

Als Familie Peiker 1991 die „Pei tel“ Communications GmbH mit damals gerade einmal drei Mitarbeitern in Teltow gründete, war all das noch nicht abzusehen. Man handelte zunächst mit Produkten anderer Hersteller, wie Bosch und GN Netcom, vertrieb Funkgeräte und Headsets. Nachdem sich die Peiker- Gruppe im Jahr 2000 reorganisierte, übernahm „Pei tel“ sukzessive die Produktpalette des Mutterhauses. Heute stellen die rund 50 Mitarbeiter vor Ort Mikrofone, Funkgeräte, Lautsprecher und Bedienelemente für verschiedene Handapparate her. „Ab 2000 ging es konstant nach oben“, erzählt Martin. Seit 2005 schreibe das Unternehmen schwarze Zahlen.

Der Durchbruch gelang 2006 mit der Entwicklung des heute unter dem Namen PTCarPhone bekannten Autotelefons, das nicht nur wegen seiner robusten Bauweise mehr biete als ein Smartphone, wie Martin sagt. Ausgestattet mit moderner Ortungsfunktion und Fernsteuerung ermöglichen die festverbauten Apparate es heute nicht nur, Fahrzeuge schnell ausfindig zu machen. Sie sind mittlerweile auch in der Lage, per SMS ans Handy oder die Notrufzentrale über den Zustand des Wagens, etwa geöffnete Türen oder Ladeklappen, zu informieren – selbst wenn niemand im Auto sitzt. Gleichsam ist es möglich, aus der Ferne korrigierend einzugreifen. „Die Zukunft liegt im Netz“, sagt Martin. In webbasierten, auf den Kunden zugeschnittenen Lösungen.

Mittlerweile kommt das Autotelefon in fünfter Generation auf den Markt. Ein neues Produkt auf der Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) oder der InnoTrans zu präsentieren, gehört für pei tel mittlerweile schon zum guten Ton. 100 Prozent der Geschäfte werden heute auf den Messen gemacht, sagt Martin – auf die man sich im „TelTower“ gerade vorbereitet. 

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