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Stahnsdorf lehnt den Standort erneut ab: Feuerwehr soll nicht in die Annastraße

Arthur Zimmermann, Mitglied der Stahnsdorfer Feuerwehr, fand am Donnerstagabend in der Bürgerfragestunde der Gemeindevertretersitzung Stahnsdorf deutliche Worte.

Stahnsdorf - Arthur Zimmermann, Mitglied der Stahnsdorfer Feuerwehr, fand am Donnerstagabend in der Bürgerfragestunde der Gemeindevertretersitzung Stahnsdorf deutliche Worte: „Bei der Demonstration der Feuerwehr haben Sie, Herr Albers, gesagt, die Einwohner wollten sich nicht länger von den Politikern verarschen lassen – dabei sind Sie die Hauptbremse bei der Suche nach einem Standort!“ Der Wutausbruch galt Bürgermeister Bernd Albers (BfB).

Bereits seit 2011 sucht die Gemeinde einen neuen Standort für ihre Feuerwehr. Das Gebäude am Dorfplatz, in dem sich die Wache bisher befindet, ist seit Jahren marode. Bereits 2013 hatten Gemeindevertreter einen Beschluss gefasst: Für die Feuerwehr sollte ein neues Gebäude an der Annastraße entstehen. Die neue Gemeindevertretung hob den Beschluss jedoch nur knapp zwei Jahre später wieder auf. Seitdem waren schon mehrere potenzielle Standorte im Gespräch, unter anderem die Ruhlsdorfer Straße und ein Grundstück am Güterfelder Damm. Am 7. Oktober zogen rund 100 Menschen vom Dorfplatz bis zur Annastraße, um für den dortigen Standort zu demonstrieren.

Die Fraktion Bürger für Bürger plädierte in der Sitzung am Donnerstagabend erneut für die Annastraße. In der Beschlussvorlage fordert die Fraktion den Bürgermeister auf, den Bebauungsplan der Wohnsiedlung „Am Schwarzen Pfuhl“ so zu ändern, dass Baurecht für eine Feuerwache an der Annastraße entstehe. Mit denkbar knapper Mehrheit – 11 Ja-Stimmen und 12-Nein-Stimmen – wurde der Antrag jedoch abgelehnt.

Für den CDU-Fraktionsvorsitzenden Wolfgang Brenneis war dies ein erwartetes Ergebnis. Er hatte schon während der Diskussion der Beschlussvorlage betont: „Der Bürgermeister will nicht einsehen, dass sein Lieblingsstandort in der Annastraße in dieser Gemeindevertretung nicht mehrheitsfähig ist.“ Da Albers alle Feuerwehr-Standorte außer der Annastraße blockiere, werde seine Fraktion künftig allen Standorten außer der Annastraße zustimmen, so Brenneis.

Bei der nächsten Gemeindevertretersitzung am 15. November soll der Standortstreit in die nächste Runde gehen. Dann wird über eine Beschlussvorlage diskutiert, die Vertreter der Fraktionen CDU, SPD und Wir Vier gemeinsam erarbeitet haben. Die Einreicher schlagen ein privates Grundstück am Güterfelder Damm zwischen Annastraße und Supermarkt als künftigen Feuerwehrstandort vor. Zu dem Areal gehört auch eine gemeindeeigene Fläche, auf der sich aktuell noch an Privatleute vermietete Wohnungen befinden. Einer der Bewohner hatte sich bereits in der Bürgerfragestunde zu Wort gemeldet: „Wir wohnen seit 30 Jahren auf diesem Grundstück und werden es nicht freiwillig verlassen.“ Man solle doch die viel besser geeignete Annastraße als Standort nehmen, anstatt anderen ihre Grundstücke wegzunehmen. 

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