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Potsdam-Mittelmark: Saarmunder Ortskern ist ein Denkmal Mühlenfließ, Mühle und Kirche unter Schutz

Nuthetal – Der Ortskern Saarmund steht nach geltendem Recht nun sicher als Denkmalbereich unter Schutz. Bislang war der Bereich rund um die Mühlenstraße nur vorläufig gesichert.

Nuthetal – Der Ortskern Saarmund steht nach geltendem Recht nun sicher als Denkmalbereich unter Schutz. Bislang war der Bereich rund um die Mühlenstraße nur vorläufig gesichert. In den vergangenen fünf Jahren wurden die verschiedenen Denkmale innerhalb des Gebietes von der mittelmärkischen Denkmalschutzbehörde begutachtet. Nun liegt die so genannte Nachbegründung für die weitere Unterschutzstellung vor.

Bereits seit dem 28. Februar 1986 war das Gebiet erstmals unter Schutz gestellt worden. Ein „Denkmal mit Gebietscharakter“ wie es damals rechtmäßig hieß gibt es aber in der heutigen Nomenklatur des Denkmalschutzgesetzes des Landes Brandenburg nicht, weshalb eine erneute Einordnung nach heutigen Kriterien notwendig war.

Der geschützte Bereich umfasst den ältesten, nördlichen Teil von Saarmund, deren meist eingeschossige Bauten hier das historische Bild des Ortes prägen. Das Gebiet schließt das Mühlenfließ ein, die Mühle und das Kirchenareal. Saarmund, 1217 erstmals erwähnt, war wegen der vorhandenen Nuthe-Querung ein Zoll- und Verkehrsknotenpunkt zwischen Sachsen und Berlin. Mit dem Bau der neuen Chaussee Berlin-Leipzig, die über Potsdam und Beelitz führte, begann 1790 der Ort seine Bedeutung zu verlieren. Die alte Mühlenstraße war damals jedoch die Haupt- und Durchgangsstraße, passte sich mit ihrer Krümmung dem früheren Burgring an. Denn auf einer Insel nördlich des heutigen Marktes soll sich nach ersten Aufzeichnungen aus dem Jahr 1349 eine der Nuthe-Burgen befunden haben. Albrecht der Bär nutzte sie als „Grenzbefestigung der askanischen Zauche gegen den damals noch nicht zur Markgrafschaft gehörenden Teltow“, schreibt der Gutachter in der Begründung. Der neuzeitlichere, rechteckig gehaltene Markt hat nach den Stadtbränden von 1824 und 1840 seiner darauf erfolgten Umgestaltung an Historie leider nur wenig beibehalten.

Als Einzeldenkmal steht die Saarmunder Kirche bereits seit 1982. Der heutige Kirchenbau aus den Jahren 1846 bis 1849 nach Plänen von Ludwig Persius und Friedrich August Stüler ist den historischen Quellen nach bereits der sechste Kirchenbau am gleichen Standort. Brände, der Dreißigjährige Krieg und Baufälligkeit erforderten immer wieder einen Neuanfang. Unter Schutz stehen nahe der Kirche auch die Kellergewölbe des stark sanierungsbedürftigen Gasthauses „Zur Stadt Leipzig“. Ute Kaupke

Ute Kaupke

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