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Abrocken. Das beschauliche Caputh wird wieder Festival-Mekka.

© Manfred Thomas

Rock in Caputh: Gewohnt gut, aber anders

Am Wochenende startet die Neuauflage von Rock in Caputh. Das Festival soll ein Familienevent werden.

Caputh - Das Festival Rock in Caputh feiert am Wochenende ein Comeback. Der Campingplatz am Festgelände am südlichen Ortsrand ist den Veranstaltern zufolge bereits ausgebucht. Insgesamt wird mit bis zu 4000 Gästen an beiden Tagen gerechnet.

Wie berichtet musste das ab 2001 etablierte Festival im Vorjahr ausfallen, in diesem Jahr gibt es einen neuen Organisator. Britt Schröder heißt die Veranstalterin, deren Konzept zu einer Wiederaufnahme des Festivals führte. „Wir wollten nicht alles verwerfen, die alte Idee war ja toll“, erzählt die Treuenbrietzenerin, die gemeinsam mit Ihrem Mann einen Abriss-Service betreibt. „René hat gleich zu mir gesagt: Reich wirst du damit nicht! Aber ich mache das mit dem Herzen“, sagt sie. René Christ und Jahn Lehmann hatten das Festival einst gegründet.

Schröder sei es wichtig, dass das Festival nicht zu kommerziell wird. Erfahrungen mit großen Festen hat sie bereits sammeln können. Im Potsdamer Stadtteil Drewitz organisierte sie das „Abriss Rock Festival“, bei dem verschiedene Bands aus den Bereichen Punk und Rock spielten. In Caputh helfe ihr das Konzept der Regionalität, das sich bereits bewährt hat: zahlreiche lokale Bands, die durch bekannte Headliner ergänzt werden.

So sind etwa die Potsdamer Barden von „Hasenscheisse“ wieder mit dabei. Und ebenfalls gleich am Freitag spielen „Jupiter Jones“, die sich im vergangenen Jahr offiziell aufgelöst haben. Dennoch konnten die Echo-Preisträger noch mal für ein Konzert verpflichtet werden. Den Rausschmeißer machen dieses Jahr die Werderaner Dönerpunks.

Der Samstag startet mit „Big Eddy und der Hühnerdieb“: nur mit einer Flasche Whisky und einer Schachtel Marlboro ausgerüstet, bieten sie eine schräge Country-Persiflage. Weiterhin gibt es Indie-Rock der Wahlberliner „Mega! Mega!“, Punkrock von den Potsdamer Bands „Veto“ und „Cherry Bomb“, lässigen Pop-Rock von „Stadtruhe“ und „Ska mit dem Berlin Boom Orchestra“, bevor „Engst“ mit ihrem Schrammelrock wieder richtig loslegen werden. Der Abend wird dann mit den Wüstenrockern von „Samavayo“ und der Tribute-Band „Metakilla“ deutlich metallischer. Der Höhepunkt wird der Auftritt der „Apokalyptischen Reiter“.

Dass eine Abrissfirma hinter dem Festival steht, spiegelt sich im optischen Konzept wieder. „Die ganze Deko wird aus Abrissmaterialien gebaut“, verrät Schröder den PNN. Von Paletten über selbst gebaute Stühle bis zu Zink-Badewannen sei alles dabei. Zusätzlich werde es noch eine exklusive Licht- und Lasershow geben. Das neue Symbol für das Festival ist eine Krake, die auch auf den T-Shirts abgebildet ist. Sie solle symbolisieren, dass man am Alten festhalte. Der Erlös des Shirtverkaufs geht in eine Spendenkampagne für einen autistischen Jungen namens Luca, der einen Begleithund benötigt. „Wir möchten das Festival auch zu einem Familienevent machen“, sagt Britt Schröder. Dieses Jahr wird es deshalb ein separates Kinderprogramm bei freiem Eintritt am Vormittag des Festivals geben, mit Puppentheater von Jens-Peter Kruse sowie Klassikern wie Schminken und einer Hüpfburg. Ganz rockig können sich die Kleinen aber auch als Quad-Fahrer ausprobieren.

„Ich habe das gute Gefühl, dass es gewohnt gut, aber auch anders wird“, sagt Gründervater René Christ. „Ich mag diese Aufbruchstimmung, diesen Enthusiasmus - so wie damals, als wir mit dem Rock in Caputh angefangen haben.“ Britt Schröder habe ihn mit ihrem Konzept von Anfang an überzeugt.

Tickets für das Festival gibt es an den bekannten Vorverkaufsstellen und an der Abendkasse. Tagestickets können ab 20 Euro erworben werden. Kombikarten für beide Tage ab 30 Euro.

Oliver Dietrich

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