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Die Linie 631 zwischen dem Bahnhof Werder (Havel) und Potsdam befördert unter der Woche täglich mehr als 6500 Fahrgäste

© Ottmar Winter

Powerbus-Konzept: Mehr Busse zwischen Werder und Potsdam

Ab April sind mehr Busse zwischen Werder (Havel) und Potsdam unterwegs. Weitere Fahrten in die Ortsteile gibt es aber nicht.

Von Sarah Stoffers

Werder (Havel) - Auf der Buslinie 631 zwischen Potsdam und Werder (Havel) werden ab dem 13. April mehr Busse fahren: Der 15-Minuten-Takt beginnt künftig eine Viertelstunde früher und endet später. 

Das ist eine der Maßnahmen des Busunternehmens Regiobus, der zwei Jahre nach dem Start das Buskonzept zwischen Werder und Potsdam leicht überarbeitet. Am Dienstag stellte das Unternehmen seine Bilanz der Powerbus-Linien sowie zukünftige Pläne im Werderaner Rathaus vor.

Powerbus-Konzept startete 2017

Wie berichtet startete das sogenannte Powerbus-Konzept, kurz für Potsdam-Werder-Bus, im Januar 2017. Damit wurde unter anderem ein höherer Bustakt zwischen den beiden Städten eingerichtet. Im vergangenen Jahr stieg die Anzahl der täglichen Fahrgäste im Gesamtnetz von Powerbus um 8,7 Prozent, von 9200 auf 10 000. 2016 waren es noch 7700 Fahrgäste am Tag. 

Zum Vergleich: Bundesweit stiegen die Fahrgastzahlen nur um fünf Prozent, erklärte Hans-Jürgen Hennig, Geschäftsführer von Regiobus. Beim Start der Powerbus-Linien hatte das Unternehmen mit rund fünf bis zehn Prozent Zuwachs gerechnet.

Wachstum der Fahrgastzahlen um 64 Prozent

Alleine auf der Hauptlinie 631 zwischen dem Bahnhof Werder und dem Potsdamer Hauptbahnhof stiegen die Fahrgastzahlen seit dem Start der Linien um 64 Prozent. Waren es 2016 noch 4000, nutzen 2018 bereits 6560 Menschen täglich die Buslinie. 

Und auch der PlusBus 580 von Bad Belzig über Kloster Lehnin und Werder nach Potsdam werde gut angenommen. In den vergangenen vier Jahren habe die Linie einen Fahrgastzuwachs von 78 Prozent erfahren, so Hennig.

Werder finanzierte das Konzept mit

„Wir sind froh über den Erfolg“, erklärte Bürgermeisterin Manuela Saß (CDU) bei der Vorstellung der Bilanz. Die Stadt hatte das Konzept zunächst mit rund 180 000 Euro jährlich mitfinanziert. Erst Ende vergangenen Jahres hatte der Kreistag beschlossen, dass der Kreis künftig die Kosten für die Busverkehre allein tragen wird.

Wegen der hohen Fahrgastzahlen wird Regiobus mehrere zusätzliche Fahrten anbieten. So wird die Linie 631 von Potsdam nach Werder statt wie bisher von 13.52 Uhr bis 19.27 Uhr ab Mitte April dann von 13.37 Uhr bis 19.37 Uhr im 15-Minuten-Takt fahren. Von der Haltestelle Werder Post wird morgens zudem ein zusätzlicher Bus fahren, um eine direkte Anbindung an den RE1 Richtung Berlin Bahnhof Friedrichstraße zu ermöglichen, der vom Bahnhof Werder um 6.31 Uhr abfährt.

Auch Nachtfahrten werden erweitert

Zu den morgendlichen Stoßzeiten wird es außerdem eine Extrafahrt der Linie 631 um 8.37 Uhr vom Werderaner Bahnhof bis zum Potsdamer Hauptbahnhof geben. Und auch die Nachtfahrten an den Wochenenden und Feiertagen werden erweitert: Von Potsdam nach Werder werden ab Mitte April um 0.15 und 2.15 Uhr und in die andere Richtung um 0.28 und 1.28 Uhr Busse fahren.

Doch nicht überall sind die Zahlen positiv: Auf anderen Linien ist die Auslastung gering. So werde etwa der Bus 634 zwischen Werder und Neu Töplitz beziehungsweise zwischen Potsdam-Grube und Neu Töplitz hauptsächlich von Schülern genutzt, wie Hennig erklärt. Außerhalb der Schulzeiten fahre durchschnittlich nur ein Fahrgast mit der Linie. Daher werde es statt außerhalb des Schülerverkehrs zwischen den Havelauen und Töplitz statt stündlich künftig nur alle zwei Stunden Fahrten geben. 

Fahrten mit wenigen Fahrgästen sollen entfallen

Dafür sollen auf der Linie mehr Busse zwischen dem Werderaner Bahnhof und der Haltestelle Zum Havelstrand in den Havelauen fahren. Und auch auf den Linien 630, 633, 632 und 635 sollen Fahrten mit wenigen Fahrgästen in Zukunft entfallen und stärker ausgelastete verbessert werden. 

Die genauen Fahrten werde Regiobus noch vor der Änderung am 13. April bekanntgeben. „Der nächste große Schritt muss die Busspur nach Geltow sein“, erklärte Hennig. Wie berichtet soll ab Herbst eine separate Busspur von Potsdam nach Geltow eingerichtet werden. Dann würden auf der Linie 631 auch größere Bussen eingesetzt, so Hennig.

Keine Busse am Wochenende

Weitere Änderungen wie neue Fahrten an Wochenenden oder am Abend sind nicht geplant. In die Ortsteile Derwitz oder Kemnitz fahren derzeit am Wochenende gar keine Busse, nach Petzow fahren sie nur in der Tourismussaison alle zwei Stunden. 

Montag bis Freitag erreichen die letzten Busse Kemnitz und Derwitz gegen 19.30 Uhr, Petzow sogar schon um 16.35 Uhr. (mit Enrico Bellin)

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