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Potsdam-Mittelmark: Neues Konzept für die Kreisverwaltung

Landrat hält an Konzentration der Mitarbeiter in Beelitz und Bad Belzig fest und will weitere Beigeordnete

Von Enrico Bellin

Beelitz - Der Landkreis Potsdam-Mittelmark will ein neues Konzept zur Verteilung seiner Verwaltungsstandorte erstellen lassen. Das kündigte Landrat Wolfgang Blasig (SPD) am gestrigen Mittwoch auf einer Pressekonferenz im Feuerwehrtechnischen Zentrum in Beelitz-Heilstätten an. Zudem soll es Änderungen in der Führungsstruktur der Verwaltung geben und sich der Landkreis künftig finanziell stärker für die Entwicklung neuer Baugebiete engagieren. Die PNN geben einen Überblick über die Vorhaben für 2018.

Neue Verwaltungsstandorte

Im kommenden Jahr soll die Ausschreibung zur Erstellung eines neuen Konzeptes für die Verwaltungsstandorte im Landkreis gestartet werden. Mit einer Realisierung der Planungen rechnet Wolfgang Blasig in den Jahren 2021 bis 2024. Wie berichtet hat der Landkreis ein Grundstück neben dem Feuerwehrtechnischen Zentrum in den Heilstätten gekauft, auf dem ein neuer Verwaltungssitz entstehen soll. Einer ersten Skizze der künftigen Verwaltungsstruktur zufolge sollten dort mit künftig 550 Arbeitsplätzen die Hälfte der Verwaltungsmitarbeiter arbeiten. Weitere 400 Arbeitsplätze sollte es in Bad Belzig geben und 150 in Teltow. Andere Standorte sollten komplett geschlossen werden. „Die Skizze beruhte allerdings noch auf der Annahme, dass die Kreisreform der Landesregierung umgesetzt wird“, so der Landrat. Danach wäre etwa das Amt Beetzsee dem Havelland zugeschlagen worden.

Das nun neu zu erstellende Konzept soll Vorschläge zur bestmöglichen Verteilung der Mitarbeiter machen. Blasig kündigte aber bereits an, dass Verwaltungsmitarbeiter, die keinen direkten Bürgerkontakt benötigen, in Bad Belzig und Beelitz-Heilstätten konzentriert werden sollen. Zusätzlich seien sogenannte „Front Offices“, also Bereiche mit Bürgerkontakt, in Teltow und Werder (Havel) geplant. Auch in der nicht zum Kreis gehörenden Stadt Brandenburg/Havel soll ein solches Büro als zentrale Anlaufstelle für Mittelmärker aus Wusterwitz, Beetzsee oder Kloster Lehnin bleiben.

Neue Beigeordnete

Im März will der Landrat seinen Stellenplanentwurf vorlegen, in dem auch zwei neue Beigeordnetenposten enthalten sein sollen. Derzeit gibt es mit Christian Stein (CDU) nur einen Beigeordneten, der auch der Stellvertreter des Landrates ist. Bisher wird der Landkreis nach außen auch oft durch die Fachbereichsleiter vertreten. Beigeordnete, die etwa für die Bereiche Bauen oder Soziales zuständig seien, hätten nach außen hin aber einen anderen politischen Rückhalt, da sie vom Kreistag gewählt werden. „Zudem bringen sie mit ihrer Amtsperiode von acht Jahren auch Stabilität in die einzelnen Fachbereiche“, so der Landrat. Sein Vorschlag wird von der Kreiskoalition aus CDU, SPD und Freien Bürgern und Bauern unterstützt. FDP, Grüne und Linke waren aber irritiert, als eine entsprechende Vorlage kurzfristig auf die Dezembersitzung des Kreistages gesetzt wurde. Blasig will nun mit den entsprechenden Fraktionen reden und ihnen die Vorzüge von zusätzlichen Beigeordneten nahebringen.

Bereits im Januar wird die Stelle des Kreisbrandmeisters neu ausgeschrieben, da Amtsinhaber Herbert Baier im März in den Ruhestand geht. Generell verlassen viele Mitarbeiter aus Altersgründen die Verwaltung: Laut Kreissprecherin Andrea Metzler wird am heutigen Donnerstag die 104. Stellenausschreibung in diesem Jahr veröffentlicht, womit zehn Prozent der Stellen neu vergeben wurden.

Neue Finanzierung

Im kommenden Jahr will Wolfgang Blasig mit Mittelmarks Kommunen über eine Neugestaltung des Kreisentwicklungsbudgets verhandeln. Bisher werden mit 800 000 Euro jährlich finanzschwache Kommunen etwa bei dem Bau von Kitas unterstützt. Blasig will aber auch Kommunen wie Groß Kreutz (Havel), Kloster Lehnin oder Beelitz dabei helfen, neue Flächen als Bauland auszuweisen. Sie liegen an der Grenze zur Metropolregion, profitieren bisher aber kaum von deren Wachstum. Dafür müssten wohlhabendere Städte und Gemeinden aber mehr Geld an den Kreis zahlen. Enrico Bellin

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