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Potsdam-Mittelmark: Dickes Ding: Auf dem Spargelhof Klaistow beginnt die Saison der Kürbisse

Auf dem Spargelhof Klaistow sind die Kürbisse schon seit zwei Wochen reif. Damit beginnt jetzt auf dem Hof die Herbstsaison.

Beelitz - Die ersten Kürbisse waren schon vor zwei Wochen reif, sagt Sven Hager. Damit die Saison schon Mitte August beginnen kann, werden die jungen Kürbispflanzen ab April im Gewächshaus gezogen, erklärt Geschäftsführer der Produktion auf dem Spargelhof Klaistow. Nach einigen Wochen erst dürfen sie aufs Feld, wo Hofmitarbeiter sie mit Folie bedecken – „biologisch abbaubarer Mulchfolie“, wie Hager betont. „Ohne würde das Unkraut sie in Nullkommanichts umwuchern.“ Geerntet wird per Hand. Nachdem die Hofmitarbeiter die Stiele geschnitten haben, legen sie die Kürbisse zu kleinen Haufen zusammen. Das macht es für die Kollegen einfacher, sie anschließend in Kisten zu verpacken und zum Hof nach Klaistow zu fahren.

Die Kürbisfelder liegen in Schlunkendorf, etwa zehn Kilometer vom Spargel- und Erlebnishof entfernt. Auf rund 50 Hektar bauen die Spargelexperten dort im Jahr rund 300 000 Kürbisse an – das wirkt zwar viel, im Vergleich zum Spargel aber ist diese Produktionsmenge kaum der Rede wert. „Wir verkaufen die Kürbisse nur auf unserem Hof, denn für den allgemeinen Handel könnten wir bei unserer Produktionsweise keine konkurrenzfähigen Preise anbieten“, erklärt Hager.

„Für den Kürbis ist die märkische Streusandbüchse aber ideal“

Wenn der Geschäftsführer mit seinem Geländewagen zu den Kürbisfeldern in Schlunkendorf fährt, zieht er auf den letzten Kilometern eine Sandwolke hinter sich her, als führe er durch die Sahara. Brandenburgs Böden gelten nicht gerade als Traum der Landwirte. „Für den Kürbis ist die märkische Streusandbüchse aber ideal“, sagt Hager. Das im botanischen Sinne als Beere geltende Gemüse komme schließlich aus dem Kiefernwald, wo die Erde ähnlich beschaffen sei.

Der Gartenkürbis mag mit seiner leuchtend orangenen Farbe äußerlich der einprägsamste unter seinen Artgenossen sein. Doch tatsächlich kommt das Gemüse, das hierzulande durch den Import des irisch-amerikanischen Halloweenfests immer beliebter wird, in weit größerer Vielfalt vor: Von Rotorange über leuchtendes Gelb bis Giftgrün reicht das Spektrum der Kürbisfarben. Und auch die Größe reicht von den Maßen eines Apfels bis hin zum mehrere Hundert Kilogramm schweren Ungetüm.

Die 14. Kürbisausstellung auf dem Spargelhof steht unter dem Motto „Zirkus“

Auf dem Spargelhof Klaistow steckt das vielfältige Gemüse ab morgen nicht nur in den Restaurantgerichten, sondern auch in überdimensional großen Skulpturen, die über das gesamte Hofgelände verteilt sind. Die 14. Kürbisausstellung auf dem Spargelhof steht diesmal unter dem Motto „Zirkus“. Kürbisse unterschiedlichster Größen, Formen und Farben wurden dafür am Stiel mit Kabelbinder durchzogen und um Metallgerüste gewunden. Dabei herausgekommen sind riesige Kürbisskulpturen, die etwa Bälle balancierende Elefanten, aus Hüten herausschauende Kaninchen oder durch Reifen springenden Königstiger darstellen.

Zwei Drittel der Gesamternte aus Schlunkendorf stecken in den Skulpturen, rund 100 000 Kürbisse stehen zur Zierde auf Holzborten, liegen in Beeten oder auf Verkaufstischen über den gesamten Hof verteilt. Für die Ausstellung arbeitet der Hof jedes Jahr mit einem Schweizer Künstler zusammen, der die jeweilige Ausstellung auch an anderen Orten anbietet. „Er sagt uns, welche Kürbissorten er für seine Skulpturen braucht und wir bauen die entsprechenden Sorten und Mengen an“, so Hager. Im vergangenen Jahr ging es um das Thema Fliegen, da wurden aus den Kürbissen Flugzeuge, Greifvögel und Schmetterlinge.

Es gehe dem Hof bei der Kürbisproduktion hauptsächlich um das Marketing für den Kunden. Um das ganze Jahr über Ausflügler anzuziehen, müsse es zu jeder Jahreszeit die passenden Produkte geben, sagt Hager. So hat der Hof, der anfangs nur Spargel anbot, sein landwirtschaftliches Sortiment über die Jahre beständig erweitert: Im Frühsommer Erdbeeren und Spargel, im Spätsommer Heidelbeeren, im Herbst Kürbisse, im Winter Tannenbäume und Gans aus eigener Aufzucht.

Die Kürbissaison zelebriert der Hof noch bis zum 5. November. Unter anderem mit Wiegemeisterschaften, Showküchen und einem Auftritt des amerikanischen Star-Kürbisschnitzers Ray Villafane.

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Rezept: Kürbissuppe mit Chili und Kokosmilch

Zutaten:

700 g Hokkaidokürbisfleisch

2 Knoblauchzehen

400 ml Kokosmilch

600 ml Gemüsebrühe

eine getrocknete Chilischote

ein Stück Ingwer, etwa walnussgroß

4 EL Zitronensaft

Die Kürbisstücke mit Knoblauchzehen und Ingwer anbraten. Kokosmilch, Gemüsebrühe und zerbröselte Chilischote hinzugeben, aufkochen und 15 Minuten weiterköcheln lassen. Pürieren, mit Zitronensaft und Salz abschmecken. 

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