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Das Aufkommen an regional erzeugter, erneuerbarer Energie ist um 16 Prozent gestiegen.

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Potsdam-Mittelmark bald stromautark: Netzbetreiber vermelden überraschenden Anstieg am Anteil der erneuerbaren Stromerzeugung

Bad Belzig - Potsdam-Mittelmark könnte im kommenden Jahr stromautark sein – zumindest rein rechnerisch. Davon geht der Wirtschaftsreferent des Landratsamtes, Wolfgang Lorenz, aus.

Bad Belzig - Potsdam-Mittelmark könnte im kommenden Jahr stromautark sein – zumindest rein rechnerisch. Davon geht der Wirtschaftsreferent des Landratsamtes, Wolfgang Lorenz, aus. „Wir würden damit nächstes Jahr erreichen, was der Rest des Landes bis 2050 schaffen will“, so Lorenz in einem Pressegespräch. Anlass zu der Hoffnung geben ihm die jüngst von den Netzbetreibern vorgelegten Daten für das Jahr 2013 – und die aktuellen Pläne für den Ausbau der Windkraft.

Den Netzbetreibern zufolge ist das Aufkommen an in der Region erzeugter, erneuerbarer Energie 2013 um 16 Prozent angestiegen (2012: 8,4 Prozent). Wenig Wind, viel Sonne – laut Lorenz sind 2013 besonders die Stromerträge in den Solarkraftwerken in die Höhe geschnellt. Sie trugen 27 Prozent zum Gesamtaufkommen an erneuerbarem Strom bei. „Das schien noch vor wenigen Jahren eine unrealistische Zielvorgabe zu sein“, so Lorenz. Zum Vergleich: Windstrom hatte einen Anteil von 54, Blockheizkraftwerke von 19 Prozent. Der Anteil der erneuerbaren Energien am Gesamtstromverbrauch im Landkreis belief sich 2013 auf 84 Prozent – ein Ergebnis, das man ebenfalls noch nicht erwartet habe. Im Jahr 2000 lag der Anteil bei vier Prozent.

Gleichzeitig steigt der Stromverbrauch im Kreis Jahr für Jahr um ein bis zwei Prozent. So wurden die zusätzlichen Strommengen aus erneuerbaren Quellen in Kleinmachnow, Michendorf, Schwielowsee, Stahnsdorf, Beelitz, Werder (Havel), Bad Belzig und Brück 2013 vollständig wieder aufgefressen. In Teltow, Seddiner See und Kloster Lehnin reichten sie nicht mal aus, um den wachsenden Bedarf zu decken. Den schlechtesten Deckungsgrad aus Erneuerbaren hat Schwielowsee mit 0,5 Prozent, während er beim Spitzenreiter Niemegk bei 510 Prozent liegt.

Um bei beim Klimaschutz die Nase vorn zu behalten, hat das Landratsamt jetzt mit der Diplombiologin Barbara Ral aus Beelitz eine Klimaschutzmanagerin eingestellt. Sie will durch eine verstärkte Öffentlichkeitsarbeit die Klimabilanz des Landkreises weiter verbessern helfen, sagte die 46-Jährige.

„Den Widerstand gegen Windparks im Wald kann ich verstehen“, erklärte Ral. Doch da seien alle Messen durch den Regionalplan gesungen. Ihre Aufgabenfelder sieht sie in konsensfähigen Formen der Öko-Energieerzeugung, in der nachhaltigen Waldpflege zur Brennholzgewinnung und der energetischen Gebäudesanierung, bei der der Landkreis noch hinterherhinke. Henry Klix

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