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Potsdam-Mittelmark: Pfarrer als Archivar

Diakonissenhaus-Vorsteher Rainer Bookhagen nahm Abschied und widmet sich jetzt der Geschichte

Teltow – Seit gestern ist der langjährige Vorsteher des Evangelischen Diakonissenhauses Berlin Teltow Lehnin Rentner. Wirklich in den Ruhestand geht Pfarrer Rainer Bookhagen aber trotzdem nicht. In Zukunft, so kündigte der 64-Jährige auf der gestrigen Abschiedsfeier an, werde er sich verstärkt seiner Sammel- und Schreibleidenschaft zuwenden: Rainer Bookhagen will künftig das Archiv des Evangelischen Diakonissenhauses sowie dessen Geschichte aufbereiten.

An die viele wichtige Ereignisse wird er sich dabei selbst noch gut erinnern können. In seine 15-jährige Amtszeit fiel etwa das 160-jährige Bestehen des Diakonissenhauses im Jahr 2001. Unter ihm wurde 1994 die erste Außenwohngruppe für Menschen mit geistiger Behinderung in Stahnsdorf eröffnet sowie 2003 und 2005 Wohnstätten für geistig behinderte Menschen in Teltow. 1999 änderte er die „Diakonische Schwesternschaft“ zur „Diakonischen Schwestern- und Bruderschaft“ um und nahm die ersten drei Brüder auf. Zuletzt feierte Pfarrer Rainer Bookhagen in diesem Jahr die Fertigstellung des modernisierten und erweiterten Mutterhauses in Teltow.Neben seiner Tätigkeit für das Diakonissenhaus lehrte der Doktor der Theologie an der Humboldt-Universität – meist zu Fragen der Diakonie.

Dabei wollte Bookhagen nicht immer Pfarrer werden. Der Westberliner Bäckersohn studierte nach seinem Abitur 1962 Elektrotechnik, Kunstgeschichte und Germanistik. Erst zwei Jahre später begann er das Studium der Theologie an der Kirchlichen Hochschule Berlin und der Theologischen Fakultät der Universität Heidelberg. Seit 1971 arbeitete der verheiratete Vater zweier Töchter als Pfarrer in Berlin.

Zu Rainer Bookhagens Professionen zählt das gesprochene wie das geschriebene Wort – nicht nur in den Gottesdiensten, sondern auch, in den Publikationen „Wege zum Wort“ und „Frohe Botschaft“. Zudem ist er Autor mehrerer Fachbücher.

Seine Arbeit im Diakonissenhaus würdigte gestern Kuratoriumsvorsitzender Detlev Heering. Unter der maßgeblichen Mitwirkung von Bookhagen sei das Evangelische Diakonissenhaus zu einem verlässlichen Arbeitgeber in der Region, vor allem aber zu einem „kompetenten, zuverlässigen und starken Partner für ungezählte Menschen in Berlin und Brandenburg geworden“, so Heering. Die Ökonomie habe Bookhagen dabei als wichtiges Instrument zur Sicherung des Dienstes verstanden, jedoch habe er immer darauf geachtet, das „im Glauben begründete Profil“ von Haus und Werk zu wahren. rt

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