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Auf der Baustelle. Anfang der Woche war im neuen Bad im SportForum Kleinmachnow noch einiges zu tun. Am Samstag soll das Becken eröffnen. Das neue Angebot sollen vorrangig Mitglieder des Kleinmachnower Sport- und Fitnesszentrums nutzen können – aber auch Tagesgäste.

© Manfred Thomas

Neues Bad im Sportforum: Entspannen in den Kiebitzbergen

Im Sportforum öffnet ein neues Schwimmbad. Aber der Wunsch nach einer öffentlichen Halle bleibt

Kleinmachnow/Teltow – Kristallklares Wasser, das im Licht der Beckenstrahler grünlich schimmert. Wassernahe Entspannungsliegen wie am Meeresstrand. Ab Samstag wird im SportForum Kleinmachnow ein Hauch Karibik einkehren, meint Geschäftsführer Matthias Paul. Dann will die Bernauer Fitness & Wellness & Gesundheits GmbH unweit des Freibades in den Kiebitzbergen ihr neues Schwimmbad eröffnen. Zugänglich soll es vornehmlich Mitgliedern des Kleinmachnower Sport- und Fitnesszentrums, aber auch Tagesgästen von Sauna und Wellnessbereich sein. Zudem sind in dem 1,35 Meter tiefen Becken Baby-, Kinderschwimm-, und Aquakurse sowie Reha- und Präventionsangebote geplant, erklärte der 56-Jährige. Auch ein Teil des Schulschwimmsports könne in den Tagesplan integriert werden, sagte Paul. Dazu wolle er in Kürze Gespräche mit der Gemeinde führen.

Allerdings könne auch das neue Bad nicht allen Wünschen entsprechen. So werde es im neuen Becken keine Bahnen geben, auch Startblöcke sind nicht vorgesehen, erklärt der Leiter des SportForums. Mit einer Größe von 20 mal acht Metern gleiche das Becken dem Wellnesspool eines guten Hotels.

Wer längere Strecken schwimmen will, der muss also vorerst weiterhin nach Potsdam oder Berlin fahren und kann nur weiter auf den Bau einer öffentlichen Schwimmhalle im Berliner Umland hoffen. Im vergangenen Dezember hatten Teltows Stadtverordnete dazu eine Standortuntersuchung in Auftrag gegeben. Dabei sollte die Teltower Stadtverwaltung in Abstimmung mit Stahnsdorf und Kleinmachnow nach geeigneten Grundstücken suchen und erste Kosten berechnen. Die Ergebnisse sollten eigentlich vor der Sommerpause vorliegen, stehen aber noch aus. Der Stadtverordnete und Bürgermeisterkandidat Andreas Wolf (BfB) kritisierte das als „rechtsstaatswidrig“ und mahnte Bürgermeister Thomas Schmidt (SPD) an, den vor einem Jahr gefassten Beschluss zügig umzusetzen. Wo es hakte, dazu gab es aus dem Rathaus auf PNN-Anfrage keine Antwort. Wie Stadtsprecherin Andrea Neumann aber erklärte, sei die beschlossene Abfrage in den Nachbargemeinden inzwischen angelaufen. Die Bearbeitung wird ihren Angaben zufolge voraussichtlich noch bis in den Oktober andauern.

Wie berichtet war der Wunsch nach einer öffentlichen Schwimmhalle vor zwei Jahren sowohl im Bürgerhaushalt in Teltow als auch in Stahnsdorf als prioritär benannt worden. Nachdem zunächst eine Überdachung des Freibades in den Kiebitzbergen diskutiert und dann als unrealistisch wieder verworfen worden war, hatten die Teltower Linken eine Schwimm- beziehungsweise Mehrzweckhalle als Alternative zum immer teurer gewordenen Hafen am Teltowkanal ins Spiel gebracht. Den dafür erforderlichen Baustopp konnten die Marina-Kritiker aber nicht durchsetzen. So bleibt die Skepsis, ob alle Projekte nebeneinander zu finanzieren sind.

Vor allem Kleinmachnow zeigte sich zuletzt zurückhaltend. Schon jetzt würde die von den drei Kommunen getragene Freibad-Gesellschaft den Betrieb und Erhalt des Sommerbades in den Kiebitzbergen jährlich mit hohen Zuschüssen finanzieren, sagte Kleinmachnows Gemeindesprecherin Martina Bellack. Auch hätte die Kommune, die nunmehr sowohl mit einem Frei- als auch einem Hallenbad gesegnet ist, an Grundstücksflächen nichts beizusteuern. Im Bürgerhaushalt wurde die Schwimmbadfrage gar nicht erst zugelassen, die Ausgaben limitiert.

Stahnsdorf hingegen prüft Gemeindesprecher Stephan Reitzig zufolge derzeit geeignete Flächen. Zudem verweist er auf den Landesentwicklungsplan Berlin-Brandenburg, wonach Teltow als Mittelzentrum in einer gewissen Pflicht sei. „Mittelzentren sollen hochwertige oder gehobene Funktionen der Daseinsvorsorge mit regionaler Bedeutung erfüllen“, erklärte er. Dazu würden neben einem entsprechenden Schulangebot auch Kultur- und Freizeitangebote und etwa auch Schwimm-, Sport- oder Veranstaltungshallen gehören. „Um derartige Angebote auch für Nachbarorte zu unterbreiten, erhalten Kommunen mit dem Status eines Mittelzentrums zusätzliches Geld vom Land Brandenburg“, betonte Gemeindesprecher Reitzig.

Am Samstag soll jedoch erst einmal gemeinsam die Eröffnung des Schwimmbades in den Kiebitzbergen gefeiert werden. Dazu hat Geschäftsführer Matthias Paul nicht nur Politiker der Region, sondern alle Interessierten geladen. Ganztags werden Besichtigungen und Führungen durch den Wellnessbereich angeboten, am Abend gibt es Freibier und eine Tanzparty.

Bis sich aber das gewünschte karibische Flair im Hallenbad einstellen kann, haben die Handwerker noch alle Hände voll zu tun. Toiletten, Duschen und Umkleiden müssen noch abschließend hergerichtet werden und auch das mit weißer Folie überzogene Edelstahlbecken bekommt noch den letzten Schliff. Rund eine Million Euro hat das Bernauer Unternehmen nach eigenen Angaben in den neuen Wellnessbereich im Kleinmachnower SportForum investiert. Dafür war das ehemalige Restaurant im Erdgeschoss verkleinert, die Küche verlegt worden. Zudem wurde ein zusätzlicher Anbau geschaffen, über den nun Saunagäste aus dem Obergeschoss auf direktem Weg ins Schwimmbad gelangen können. Im nächsten Frühjahr ist ein weiterer Bauabschnitt geplant. Dann soll noch ein großzügiger Saunagarten entstehen, erklärte der Chef des SportForums. Auch dieser werde über den Anbau mit Sauna und Schwimmbad direkt verbunden sein.

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