zum Hauptinhalt

Potsdam-Mittelmark: Neu bauen – aber wo?

Blasig und Schmidt uneins über Schulstandort

Teltow - Um den Standort der von Eltern lang geforderten neuen Gesamtschule in Teltow gibt es überraschend Unklarheit: Während die Stadt Teltow unter Bürgermeister Thomas Schmidt bereits seit rund einem Jahr ein kommunales Grundstück an der Potsdamer Straße für den Schulneubau anbietet, favorisiert Landrat Wolfgang Blasig (beide SPD) jetzt ein anderes Areal. Dabei handelt es sich um eine ebenfalls kommunale Fläche an der Mahlower Straße zwischen S-Bahnhof und Jet-Tankstelle. Bei einem Treffen am Montag haben Blasig und Schmidt das weitere Vorgehen erläutert. Man sei sich über den Standort weiterhin nicht einig, hieß es danach – von einem Krisengespräch aber könne keine Rede sein.

Teltows Bürgermeister Schmidt stellte am Dienstag auf PNN-Anfrage zudem klar, dass die jetzt gestartete Prüfung der beiden Standorte, die in eine „gemeinsame Entscheidung“ von Stadt und Landkreis münden solle, den Zeitplan für den Neubau der Gesamtschule nicht berühre. Man sei im Plan, so Schmidt. Wenn bis Jahresende alle Beschlüsse getroffen seien, könnten die Eltern die neue Schule für das Schuljahr 2018/19 anwählen. Dann allerdings natürlich noch nicht im Neubau, sondern in Form einer Interimslösung am Standort der Mühlendorf-Oberschule, die später in der neuen, fünfzügigen Gesamtschule mit 700 bis 800 Schülern aufgehen werde. Für das Schuljahr 2020/21 soll der Neubau fertig sein.

Bislang ist die Maxim-Gorki-Gesamtschule in Kleinmachnow die einzige ihrer Art in der Region Teltow, Kleinmachnow und Stahnsdorf (TKS); die Nachfrage nach einem Schulplatz dort übertrifft regelmäßig das Angebot. Nachdem engagierte Eltern auch per Petition eine weitere staatliche Schule in TKS forderten, hatte in diesem Frühjahr schlussendlich der Kreistag einen geänderten Schulentwicklungsplan beschlossen, der den Bedarf anerkennt. Damit ist der Landkreis in der Pflicht, die Schule zu bauen. Sie soll laut den Angaben eine zwei- oder dreizügige gymnasiale Oberstufe erhalten.

Bei der Bewertung der zwei möglichen Grundstücke für den Schulneubau seien drei Faktoren entscheidend, sagte Teltows Bürgermeister Schmidt: der Boden, die Größe und die Verkehrsanbindung. Nach Aussagen von Landrat Blasig soll das Areal an der Potsdamer Straße, ehemals Garage der NVA-Kampftruppen, durch Altlasten kontaminiert sein; die Beseitigung, so fürchtet man, könnte teuer werden. Schmidt dagegen sagt, das Areal sei nicht belastet, das habe ein zuvor für das gleiche Flurstück in Auftrag gegebenes Gutachten erwiesen. Verkehrlich sei sicherlich die Potsdamer Straße – dort befinden sich auch das Oberstufenzentrum und das Evangelische Gymnasium der Hoffbauer-Stiftung – besser in die Region hinein angebunden. Auch müssten Synergien der Bildungsstandorte beachtet werden, beispielsweise Sportplatz- und Turnhallennutzung. Der Ort sei zudem eine Art Drei-Kommunen-Eck von Teltow, Kleinmachnow und Stahnsdorf. Für die Mahlower Straße spreche vor allem das, was Landrat Blasig als entscheidend bezeichnet habe: Das Areal ist 30 000 Quadratmeter groß, das an der Potsdamer Straße misst nur 20 000 Quadratmeter.

Für den Schulbau würde Teltow das entsprechende Grundstück an den Landkreis verkaufen. Ein Preis stehe nicht fest. „Wir bringen es in geeigneter Art und Weise mit ein“, sagte Schmidt lediglich. SCH

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false