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Dicke Luft zwischen der Verwaltung von Bürgermeister Thomas Schmidt (SPD) und dem Vorsitzenden des Hafenausschuss, Ulrich Witzig (CDU). 

© Sebastian Gabsch

Marina in Teltow: CDU: Hafenbau hat zu geringe Priorität

Der Chef des Teltower Hafenausschusses, Ulrich Witzig (CDU), will mehr über den Stand beim Marina-Projekt wissen - und fragt sich, warum ihm die Verwaltung Informationen verschweigt.

Von Eva Schmid

Teltow - Mit deutlichen Worten kritisiert die Teltower CDU die Absage des heutigen Hafenausschusses. „Ich bin stinksauer“, so Hafenausschussvorsitzender Ulrich Witzig (CDU). Zwar habe er vor zwei Wochen selbst den Termin abgesagt, „aber da lagen mir wesentliche Informationen noch nicht vor.“ Die Stadtverwaltung habe ihm gesagt, dass es derzeit nichts zu besprechen gebe.

Verwaltung sieht derzeit kein Gesprächsbedarf

Doch das sieht der Hafenausschusschef mittlerweile anders. So hätte die Stadt über den Stand der Verhandlungen am Bremer Landgericht informieren müssen. Wie berichtet versucht Teltow das Bremer Institut für Wasserbau auf Schadenersatz zu verklagen. Es könne nicht sein, dass man nur aus der Presse darüber erfahre, ärgert sich Witzig.

Auch will Witzig wissen, ob und wer sich für den Bau des Hafengebäudes interessiere. Dazu gebe sich die Stadtverwaltung bisher bedeckt. „Dabei müsste die Ausschreibung für das Hafengebäude und Restaurant jetzt starten“, damit eine Fertigstellung im Jahr 2020 noch realistisch ist. Zur geplanten Hafeneröffnung im Herbst 2019 soll die Marina zunächst eine provisorische Hafenmeisterei bekommen. „Die Verwaltung verkennt, dass es sich um ein Großprojekt handelt, für das man Prioritäten setzen muss“, so Witzig. Ärgerlich sei auch der Alleingang der Stadt zum Tag der offenen Baustelle auf dem Hafenareal gewesen. Davon hätten Witzig sowie andere Stadtverordnete erst mitbekommen, als die Flyer und Plakate schon gedruckt waren.

Stadt hat noch keine Schlüsse aus Geheimgutachten gezogen

Der Kritik schließt sich auch Eberhard Adenstedt (Grüne) an: „Wir werden mit Informationen kurzgehalten.“ Verwunderlich sei etwa, dass weder im Hafenausschuss noch in der Stadtverordnetenversammlung bisher umfassend über das Enßlin-Gutachten diskutiert wurde. So habe die Stadt noch keine Schlüsse aus den Verfehlungen gezogen. Wie berichtet hatte das Gutachten der Stadtverwaltung und den Projektbeteiligten eine Mitschuld gegeben, dass das Marinaprojekt sich von ursprünglich fünf auf 15 Millionen Euro verteuert hat. So seien die Kosten für die Altlastensanierung – aufgrund von Unwissen und falscher Beratung – falsch eingeschätzt worden, heißt es im Papier.

Ulrich Witzig überlegt nun, eine außerordentliche Sitzung einzuberufen, da der nächste reguläre Hafenausschuss erst im November stattfindet. Am kommenden Montag soll im Hauptausschuss indes über die Verlängerung des Vertrages mit dem Projektsteuerungsbüro beraten werden. Die zentrale Steuerung des Marinaprojektes wurde nach den Problemen an ein externes Büro vergeben. 

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