Potsdam-Mittelmark: Linden-Eklat blieb aus Sachliche Bürgerversammlung zur Straße der Einheit in Caputh

Schwielowsee-Caputh. Der Streit um die Linden in der Straße der Einheit in Caputh scheint noch lange nicht ausgestanden:„Bekanntlich hängt der Gemeinde eine Klage des BUND an“, berichtete Bürgermeisterin Kerstin Hoppe (CDU) auf einer Bürgerversammlung zum Straßenausbau am Mittwochabend, „aber auf unserem Gemeindetisch liegt sie noch nicht, so dass wir nicht reagieren und verhandeln können“. Sie denkt, „die Idee der abschnittsweisen Erneuerung der Allee könnte im Sinne des Alleenschutzes ein Beispiel für das Land Brandenburg sein“. Der gefürchtete Eklat zwischen Befürwortern und Gegnern der durch die Gemeinde angestrebten 28 Fällungen blieb aus: Die Versammlung verlief überwiegend fair und sachlich, wie es Ortsbürgermeister Holger Teichmann (FDP) zu Beginn erhofft hatte, obwohl ein Gast fluchtartig den Raum verließ, weil er „die Spitzfindigkeiten nicht mehr ertragen“ konnte. Bauamtsleiterin Kerstin Murin denkt an einen Baustart noch vor den Sommerferien. Mit dem Abschluss der Arbeiten „im April nächsten Jahres“ wird sie sich wohl doch verkalkulieren, meinte ein Teilnehmer. Den neuen Ausbauplan hatten Ortsbeirat und Bauausschuss bereits abgesegnet, am 25. Februar votiert die Gemeindevertretung. Eine 6 Meter breite Fahrbahn, auf beiden Seiten von einem 1,50 Meter breiten Gehweg und einem 1 Meter Grünstreifen gesäumt, soll die Straße nach den neuerlichen Planungsänderungen erhalten, informierte Petra Ußner vom Planungsbüro ISB Beelitz. Die Fahrbahn wird vom Ärztehaus bis zur Schulstraße etwas südlich verschwenkt. Um die Sicherheit für die Schulkinder zu erhöhen, wird sie auf 4,5 Meter verringert, was auch für den Bereich vor der Kita vorgesehen ist. Aus Kostengründen werden die Gehwege mit Betonpflaster statt Naturstein befestigt. Parktaschen entfallen, es wird an den Fahrbahnrändern geparkt. Nach den Bauänderungen müssen jedoch, wie berichtet, 28 statt der anfangs angedachten 14 Linden weichen. Baumgutachter Jochen Brehm begründete ausführlich das Roden. Um den Alleencharakter auch nach dem Ausbau annähernd zu erhalten, schlägt der Fachmann vor, im mittleren Teil der Straße alle Linden zu entfernen und abschnittsweise zu erneuern. „Eine Lückenneubepflanzung nutzt nichts, weil junge Bäume zwischen alten im Wachstum gehemmt werden“, sagte er. Im Fällabschnitt stünden sowieso mehrere Bäume, die nicht mehr den Sicherheitsanforderungen entsprechen, andere müssten aus verkehrstechnischen Gründen weichen. „Nur die drei Linden vor der alten Schule bleiben erhalten“, erklärte Brehm. In der ersten Phase sind 31 Neupflanzungen mit Linden von 4,5 Meter Höhe und einem Kronenumfang von zwei Metern geplant, darunter einige im Bereich der Kita. Brehm kündigte an, dass in fünf bis zehn Jahren die anderen „Hundertjährigen“ in zwei Abschnitten ausgetauscht werden, damit die Höhenunterschiede in der Allee nicht zu deutlich werden. Während des Straßentiefbaus ist im Bereich der erhaltenswerten Linden nur Handarbeit gestattet. Desgleichen darf für den Unterbau nur Naturmaterial verwendet werden. Mancher Gast hörte zwischen den Zeilen, dass eine vollständige Rodung mit Neupflanzung preisgünstiger und sinnvoller wäre, zumal „gegenwärtig der Trend zu Eichen als Alleebäume in Ortschaften geht, weil sie aufgrund ihrer Gene resistenter gegen Krankheiten und Schädlingsbefall sind als Linden“. Wolfgang Post Roter Faden durch Europa Werder. Am Montag, 16. Februar, führt die PDS Werder ihre nächste öffentliche Mitgliederversammlung durch. Treffpunkt ist 19 Uhr das Hotel zur Insel. Versammlungsmotto: „Dass ein roter Faden Europa durchziehe“. Es geht um Aktivitäten der PDS zu den Europawahlen. Als Referent wird Wolfgang Gehrcke, außenpolitischer Sprecher des Parteivorstands, erwartet. Stadtverordnete tagen Beelitz. Die nächste Sitzung der Beelitzer Stadtverordneten ist am Montag um 18 Uhr im Ratssaal Beelitz. Themen unter anderen: Gestaltungssatzung für Altstadt, Bebauungsplan Ortszentrum Fichtenwalde.

Wolfgang Post