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Potsdam-Mittelmark: Keine Musik mehr im Hans-Grade-Haus Fichtenwalder Kulturverein löst sich mit heutigem Datum auf

Beelitz-Fichtenwalde. Fichtenwalde scheint sich mit seinem Konzept einer Doppelnutzung des Hans-Grade-Hauses als Kultur- und Wohnstätte gänzlich vergaloppiert zu haben: Zweimal bekam der Kulturverein Fichtenwalde im vorigen Jahr einen richterlichen Beschluss, der ihn daran hinderte, geplante Musikveranstaltung durchzuführen.

Beelitz-Fichtenwalde. Fichtenwalde scheint sich mit seinem Konzept einer Doppelnutzung des Hans-Grade-Hauses als Kultur- und Wohnstätte gänzlich vergaloppiert zu haben: Zweimal bekam der Kulturverein Fichtenwalde im vorigen Jahr einen richterlichen Beschluss, der ihn daran hinderte, geplante Musikveranstaltung durchzuführen. Wohnungsmieter hatten sich juristisch den geräuschfreien Abend erstritten. Nun erfuhr der Verein auch noch, dass es tatsächlich eine Klausel im Mietvertrag der Bewohner gibt, die Musikveranstaltungen im Hans-Grade-Haus praktisch unmöglich macht. Für Vereinsvorsitzende Eleonore Raatz Grund genug, aufzustecken: Der Verein wird zum heutigen Tag aufgelöst. „Es wird keine Veranstaltungen mehr von uns in Fichtenwalde geben“, so ihre traurige Botschaft. Damit geht seit der Gründung 1996 eine achtjährige Kulturgeschichte in der Waldgemeinde zu Ende. Zu den Höhepunkten zählten die bis 2002 unter Leitung von Michael Heise veranstalteten „Bachtage“. Fanden die Veranstaltungen anfangs vor allem in der Privatwohnung des Dirigenten der Deutschen Oper und Vereinsmitbegründers Heise statt, so versuchte man seit anderthalb Jahren, das Veranstaltungskonzept durch eine neue, feste Spielstätte im Hans-Grade-Haus auf festere Füße zu stellen. Im vorigen Jahr fanden acht Veranstaltungen statt. Neben den Raumproblemen gab es auch welche mit dem Fichtenwalder Publikum: Durchschnittlich seien nur zwischen 10 und 30 Gäste da gewesen, so Raatz. „Selbst beim Adventskonzert, zu dem kein Eintritt verlangt wurde, kamen nur 40 Leute.“ So war das Publikumsinteresse ein weiterer Grund, die Vereinsarbeit einzustellen. Schließlich gab es am Ende auch zunehmend Probleme mit der Finanzierung, fielen die Mittelbrandenburgische Sparkasse und die Fichtenwalder Aufbaugesellschaft als wichtige Finanziers aus. Das Restvermögen des Vereins von rund 3000 Euro soll an den örtlichen Förderverein der Feuerwehr, die örtliche Sportgemeinschaft und den Beelitzer Kulturverein gehen. Dort hofft Raatz, auch einige der 50 Kulturvereinsmitglieder wieder zu treffen. Die Vorsitzende jedenfalls will sich für eine Mitgliedschaft anmelden und die Arbeit in Beelitz unterstützen. So wird ihr vielleicht eine Arbeit erhalten bleiben: In Fichtenwalde für kulturelle Veranstaltungen zu werben. HKX

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