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Keine Finanzhilfe: Heinrich-Böll-Stiftung im Land Brandenburg wird abgewickelt

Die parteinahe Stiftung von Bündnis 90/Die Grünen wollte ums Überleben kämpfen, doch der Kampf war vergebens. Schuld an der Insolvenz ist die starke Expansion der Stiftungsarbeit.

Potsdam - Die Heinrich-Böll-Stiftung im Land Brandenburg ist insolvent. Das teilte Rechtsanwalt Torsten Martini mit, der als Insolvenzverwalter bestellt wurde. Das Verfahren über die Insolvenz der parteinahen Landesstiftung von Bündnis 90/Die Grünen wurde am 28. Juli eröffnet. „Letztlich konnte nicht erreicht werden, dass die Zuwendungsgeber die zur Fortsetzung der Vereinsarbeit notwendigen Mittel beisteuern“, teilte Martini mit. Auch die übergeordnete Bundesstiftung wollte offensichtlich keine finanzielle Hilfe leisten. Der Trägerverein der brandenburgischen Böll-Stiftung müsse daher abgewickelt werden, so der Insolvenzverwalter abschließend.

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Hintergrund für die heftige finanzielle Schieflage war laut der Stiftungssprecherin Janny Armbruster eine Expansion der Stiftungsarbeit, die vor allem auf Projekten mit Drittmitteln fußte. Das sei vor allem auf Betreiben der damaligen Geschäftsführerin geschehen, die Drittmittelprojekte mit Fördermitteln der EU, des Bundes und des Landes eingeworben hatte, hieß es. Für einige größere Projekte sei die Stiftung in Vorleistungen gegangen, was laut Armbruster zum ernsten strukturellen Defizit geführt habe. Die Stiftungsfinanzen hätten außerdem der Umfang der Eigenanteile bei Förderprojekten und allgemein hohe Kosten bei der Verwaltung des Programms belastet. Der damaligen Geschäftsführerin der Landesstiftung wurde aufgrund der finanziellen Schieflage Ende 2018 gekündigt. 

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