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"Karate Forst": Hubschrauber versprühen Insektizid bei Bad Belzig

Am Dienstag hat der Hubschraubereinsatz gegen den Kiefernschädling bei Bad Belzig begonnen. Bis zum Abend wird das Insektizid "Karate Forst" versprüht.

Bad Belzig - Mit einem Tag Verspätung hat am Dienstag der Hubschraubereinsatz gegen den Kiefernschädling Nonne in Bad Belzig begonnen. Rund 100 Hektar Wald sollten bis zum Abend mit dem Schädlingsbekämpfungsmittel "Karate Forst flüssig" besprüht werden, sagte Einsatzleiter Michael Kopka vom Landesbetrieb Forst Brandenburg. Das Wetter sei ideal. Der Einsatz war wegen starken Windes am Montag kurzfristig abgesagt worden.

Brandenburger Naturschutzverbände hatten gegen den Insektizid-Einsatz Widerspruch beim Pflanzenschutzdienst eingelegt. Dieser wurde kurz vor dem geplanten Start am Dienstag jedoch abgelehnt, sagte Kopka. Unmittelbar nach Bekanntwerden der Ablehnung habe sich das Einsatzteam für den Hubschrauberflug bereit gemacht. Der laufende Einsatz könne aber noch vom Verwaltungsgericht gestoppt werden, wenn die Verbände weitere juristische Schritte einleiten, sagte Kopka.

Das kündigte der Landesvorsitzende des Naturschutzbundes Brandenburg Friedhelm Schmitz-Jersch gegenüber den PNN an. „Wir werden mit Sicherheit dagegen klagen.“ Wie berichtet sollen laut Landesforst 7500 Hektar behandelt werden. Der Kahlfraß sei schon weit fortgeschritten. Pro Baumkrone seien bis zu 2000 Raupen bei Probefällungen entdeckt werden. Der Schädling fresse die Nadeln und lasse die Kiefern sterben. Das Brandenburger Umweltministerium erklärte auf Nachfrage, man verlasse sich auf die fachlichen Einschätzungen der beteiligten Behörden. Die Genehmigung sei keine politische Entscheidung.

„Die erste Fläche mit 107 Hektar ist schon fertig“, sagte Michael Kopka vom Landesbetrieb Forst den PNN am Nachmittag. Insgesamt sollen am Dienstag bis 20 Uhr 300 Hektar besprüht werden. „Solange das Wetter stabil bleibt, fliegen wir weiter“, so Kopka. Besprüht werden Wälder in der Nähe eines Gewerbegebiet bei Niemegk, bei Marzahna und bei Linthe. Zwischen den besprühten Flächen müssten Freiräume gelassen werden, damit sich Wildtiere zurückziehen können. (mit dpa)

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