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Grüne fordern in Teltow Subventionen für Kinder: Neue Zuschüsse zum Sportverein?

Die Mitgliedschaft in einem Sportverein sollen sich in Teltow alle Familien leisten können. Deshalb fordert die Teltower Grünen-Fraktion, dass die Stadt die in den Vereinen erhobenen Jahresbeiträge bezuschusst.

Teltow - Die Mitgliedschaft in einem Sportverein sollen sich in Teltow alle Familien leisten können. Deshalb fordert die Teltower Grünen-Fraktion, dass die Stadt die in den Vereinen erhobenen Jahresbeiträge bezuschusst. Bislang fand der Vorschlag aber kaum Befürworter. Der Sozialausschuss wies die Idee ab und auch in der Stadtverwaltung wird die angedachte Finanzspritze eher skeptisch gesehen. Teltow habe eine andere Struktur der Vereinsförderung als etwa die Stadt München, sagte Stadtsprecherin Andrea Neumann.

Der Antrag der Grünen hatte unter anderem auf die bayerische Metropole Bezug genommen. Zugezogene Familien hätten sich über die vergleichsweise hohen Beiträge in der Stadt beklagt, hieß es dort. So würde der Jahresbeitrag für zwei Basketball spielende Kinder beim TS Jahn München 384 Euro betragen. Beim hiesigen RSV Eintracht hingegen müssten Eltern für zwei Kinder mit 600 Euro deutlich mehr zahlen.

Die Grünen empfehlen, dass die Stadt etwa 40 Prozent des Jahresmitgliedsbeitrags für Kinder und Jugendliche bis zum 21. Lebensjahr mit einer Pauschale bezuschusst. Eine solche Lösung würde jährlich rund 300 000 Euro kosten. Die Verwaltung lehnt das ab. In der Stadt werde schon sehr viel in den Vereinssport investiert, so Andrea Neumann. Der Bau von Sportanlagen werde etwa zu 100 Prozent finanziert, die Vereine können sie gratis nutzen. Problematisch bei dem Antrag der Grünen sei auch, dass er eine Situation vergleiche, die auf andere Sportarten nicht übertragbar sei.

Beim RSV Eintracht als größtem regionalen Sportverein liegt der Jahresgrundbetrag derzeit für alle Sportarten bei 90 Euro. Er werde als Verwaltungspauschale erhoben, heißt es in der Beitragsordnung. Zuzüglich sei aber noch ein jährlicher Abteilungsbeitrag zu zahlen, der abhängig von der Sportart bei Kindern und Jugendlichen zwischen 30 Euro (Volleyball) und 108 Euro (Judo) hoch sein kann. Wer Handball oder Fußball spielt, muss derzeit insgesamt 180 Euro pro Jahr zahlen. Grundsätzlich richte er sich danach, wie aufwendig und teuer der betriebene Sport ist, so RSV-Sprecher Marcus Boljahn. Beim Basketball gäbe es die Ausnahme, dass für die Leistungsteams U16 und U19, die in der 1. Bundesliga aktiv sind, wegen des höheren Trainings- und Fahraufwands höhere Beiträge erhoben werden.

Beim RSV Eintracht könne in Ausnahmefällen ein Antrag auf Minderung des Beitrages gestellt werden. „Darüber hinaus würden wir uns wünschen, dass es zumindest eine Pro-Kopf-Bezuschussung der in den Vereinen aktiven Kinder und Jugendlichen geben würde“, so Boljahn. Mit gutem Beispiel gehe hier Kleinmachnow voran, das für alle Vereinsmitglieder eine jährliche Grundförderung zahlt. Die Bemühungen, nach diesem Beispiel eine einheitliche Förderrichtlinie in der Region zu schaffen, seien bisher aber im Sande verlaufen. Solveig Schuster

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