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Gemeinde hat Baumdatenbank gestartet: Linden finden in Kleinmachnow

Kleinmachnow - Kastanien im Kastanienhof? Keineswegs.

Kleinmachnow - Kastanien im Kastanienhof? Keineswegs. Die namensgebenden Bäume suchen die Kleinmachnower in dem nahe der Kanalaue gelegenen Straßenzug ebenso vergebens wie die Linden in der Lindenbahn. Stattdessen Ahorn oder Eichen, Robinien auf dem Weg zum Kiefernwald. Diese und andere überraschende Ergebnisse fördert die aktuelle Baumdatenbank zutage, mit der die Gemeinde Kleinmachnow kürzlich an den Start ging.

Mehr als 8000 Bäume an öffentlichen Straßen, auf Grünflächen und Plätzen hat die grüne Speckgürtelgemeinde aufzuweisen, mit Ausnahme der Bäume auf privaten Grundstücken und in den Wäldern sind sie fast alle in der Datenbank erfasst. Wer schon immer einmal wissen wollte, welche Art Baum vor dem eigenen Haus in den Himmel ragt oder seit wann die hübsche Allee die Nachbarstraße ziert, dem genügen nunmehr ein paar Klicks, um an die gewünschte Information zu kommen.

Auf ihrer Homepage hält die Kommune einen Link zum dort installierten Geo-Portal bereit, in das die neue Baumdatenbank integriert ist. Dieses Portal bietet neben einem Ortsplan verschiedene thematische Karten mit Suchfunktion an. Anhand der interaktiven Pläne können Interessierte die Gemeinde nach attraktiven Standorten durchforsten, sich über Bebauungspläne informieren oder einen Überblick über die Lage öffentlicher Einrichtungen bis hin zur nächstgelegenen Bushaltestelle, Hundetoilette oder Parkbank verschaffen.

Die Idee, das Portal um eine Baum-Datenbank zu ergänzen, entstammt dem Ausschuss für Umwelt und Verkehr, sagt Gemeindesprecherin Martina Bellack. Sie sei entstanden, weil die bisher ausgereichten tabellarischen Übersichten wenig hilfreich bei der Verortung der Bäume waren.

Nunmehr genügt es, die gewünschte Straße in der Karte anzuwählen, Sekunden später werden alle dort erfassten Bäume angezeigt. Verschiedenfarbige Baumsymbole geben an, ob der Baum etwa zu den älteren oder jüngeren Beständen zählt oder eine Baumpatenschaft besteht, bei der sich ein Kleinmachnower persönlich um die Pflege und Bewässerung kümmert. Neben dem Standort ist bei jüngeren Bäumen auch das Pflanzjahr erfasst, das sichtbar wird, sobald der Mauszeiger über das Baumsymbol fährt. Bei den Kleinmachnower Urgewächsen musste das genaue Alter jedoch offen bleiben. „Das Alter eines Baumes, den man nicht von klein auf kennt, lässt sich von außen nur schätzen“, erklärt Bellack. Gewissheit gäben nur Untersuchungen, die den Baum jedoch verletzen würden. Etwa am Uferweg sind einige der alten, nicht näher bestimmten Eichen zu finden.

Obwohl die Gemeinde bemüht sei, das baumreiche Ortsbild zu erhalten, können nicht alle Bäume dauerhaft gesichert werden. Einige müssen Neubauten weichen, andere alters- oder krankheitsbedingt gefällt werden. Auch diese sind in den Karten markiert. Laut der aktuellen Statistik der Kommune mussten in den vergangenen vier Jahren 138 Bäume gefällt werden, dagegen wurden aber mit 243 fast doppelt so viele gepflanzt. 

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