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Forscherin im Ruhestand: Glindowerin trägt sich ins Goldene Buch ein

Glindow - Sie war in der Schule schon neugierig und ist es mit 73 Jahren immer noch: Edelgard Baatz, seit 14 Jahren im Glindower Heimatverein aktiv, wird für ihr Engagement am heutigen Dienstag geehrt. Zusammen mit zwei weiteren Glindowern, Edeltraud und Wilfried Nebert vom Schützenverein, wird sich die Frau mit dem Faible für Geschichte in das Goldene Buch der Stadt Werder (Havel) eintragen.

Von Eva Schmid

Glindow - Sie war in der Schule schon neugierig und ist es mit 73 Jahren immer noch: Edelgard Baatz, seit 14 Jahren im Glindower Heimatverein aktiv, wird für ihr Engagement am heutigen Dienstag geehrt. Zusammen mit zwei weiteren Glindowern, Edeltraud und Wilfried Nebert vom Schützenverein, wird sich die Frau mit dem Faible für Geschichte in das Goldene Buch der Stadt Werder (Havel) eintragen.

Baatz bezeichnet sich selber als Forscherin im Ruhestand. Früher wälzte sie Aktenordner, die in Bergholz-Rehbrücke geborene Frau arbeitete als Buchhalterin unter anderem in der Werderaner Vulkanfiberfabrik. „Aber es war am Ende die Liebe, die mich nach Glindow brachte.“ In dem Werderaner Ortsteil mit seiner Ziegelei stieß sie auf viele spannende Themen. Lange wusste sie nicht, dass sie beim Rodeln im Winter in den Glindower Alpen auf Abraumhalden der Tonproduktion runtersauste. Sie begann mit den Altvorderen ins Gespräch zu kommen und wusste früh: Wenn sie einmal im Ruhestand ist, will sie ihre Zeit den Geschichten aus der Heimat widmen.

Das historische Heimatmuseum, ein altes Büdnerhaus, in dem einst wohl Wanderarbeiter gelebt hatten, ist im Sommer für sie der Ort, an dem sie Geschichten sammelt. Ältere Dorfbewohner würden gerne nach einem Spaziergang in dem kleinen Garten bei Kaffee und Kuchen ins Erzählen kommen. Baatz sitzt dabei und hört zu.

Bis zu zwei Mal im Jahr organisiert die Vereinsvorsitzende Ausstellungen verschiedenster Art, wie sie betont. Es kann um Geschichten von Glindower Persönlichkeiten gehen, um das Handwerk, um Heimatmalerei oder den Naturschutz. Zusammen mit den anderen rund 40 Mitgliedern des Vereins erarbeitet sie das Ausstellungskonzept, recherchiert, plant und telefoniert. Zum Glück gebe es im Verein viele ehemalige Lehrer, die ihr Wissen miteinbringen würden. „Von denen lerne ich auch etwas, das bringt mich weiter.“ Und mache für sie die Arbeit so spannend. Die Ideen gehen ihr nicht aus. In diesem Jahr werden ab dem 7. April Kunstwerke des Malers Gerhard Gisevius gezeigt, der etwa 62 Jahre seines Lebens am Jahnufer in Glindow gelebt hat. Später im Jahr soll es dann um Naturfotografien gehen, die in und rund um Glindow aufgenommen worden sind.

Edelgard Baatz’ nächstes Projekt sind die Jüngsten in der Gemeinde – die Geschichten von einst sollen auch für die Nachwelt interessant sein. So gibt es neuerdings für die Glindower Grundschüler Führungen durch das Heimatmuseum. Dort wird unter anderem in einem alten Butterfass Butter geschlagen – bis das Leben von einst die Arme lahm macht und man froh ist, dass fertige Butter heute so einfach zu haben ist.

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