zum Hauptinhalt

Potsdam-Mittelmark: Flüchtlinge bis Ende 2018 in Caputh Heimleiter sucht

nach Alternativen

Caputh - Noch bis zum Jahresende wird das ehemalige Hotel Goldener Anker in Caputh Unterkunft für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge bleiben, dann läuft nach Angaben des Trägers Job e. V. der Mietvertrag für das im vergangenen April zwangsversteigerte Objekt aus. Wie es danach weitergeht, sei noch nicht entschieden, erklärte der Leiter der Einrichtung, Hans Hansen, auf Nachfrage der PNN. „Klar ist, dass wir bis zur Jahresmitte eine Perspektive aufbauen werden“, sagte er. Die Entscheidung werde sich auch danach richten, wie viele geflüchtete Jugendliche bis dahin noch in der Einrichtung verblieben sind, so Hansen. „Wir halten uns alle Optionen offen.“

Zuletzt sei die Zahl der dort lebenden Jugendlichen, die ohne Eltern und Angehörige nach Deutschland gekommen waren, stark gesunken. Für knapp 30 Bewohner ist die im Februar 2016 eröffnete Unterkunft ausgelegt. Während sie in den vergangenen zwei Jahren durchschnittlich mit 25 bis 27 Jugendlichen belegt war, würden aktuell noch 17 Jugendliche im Alter von 15 bis 18 Jahren dort wohnen, so Hansen. Für fast alle seien inzwischen Asylanträge gestellt worden.

Sechs Jugendliche aus Syrien, Somalia und Eritrea würden bereits über eine Aufenthaltserlaubnis verfügen, andere Verfahren stünden noch aus. Vier Jugendliche aus Afghanistan und Gambia hätten hingegen einen ablehnenden Bescheid erhalten, seien aber noch geduldet, so Hansen. Mehr als ein Dutzend der unbegleiteten Jugendlichen hätte in den vergangenen Monaten eine neue Bleibe gefunden. Sie seien bei Angehörigen, in den Familien ihrer Vormünder oder anderen Einrichtungen untergekommen, wie etwa der Jugendwohngemeinschaft von Job e. V. in Michendorf. Drei Jugendliche, die zwischenzeitlich das 18. Lebensjahr erreicht hätten, seien in Wohnheime des Landkreises umgezogen.

Noch offen sei, ob dem Caputher Ankerhaus noch neue geflüchtete Jugendliche zugewiesen werden, sagte Hansen. Etwa 15 bis 20 unbegleitete geflüchtete Minderjährige würden sich derzeit noch in der sogenannten Clearingstelle in Potsdam befinden, von wo aus sie auf die Einrichtungen des Kreises verteilt werden.

Wie berichtet liegt hinter dem Ankerhaus eine turbulente Zeit. Das Hotel in der Friedrich-Ebert-Straße, das der Landkreis vor zwei Jahren vom früheren Eigentümer angemietet hatte, um dort eine Flüchtlingsunterkunft einzurichten, musste zwischenzeitlich zwangsversteigert werden. Seit zehn Monaten gehört es der Caputher Künstlerin Melanie Haape, die es im vergangenen April im Rahmen der Auktion erwarb. Sie plant, in dem Haus Büros für ihr Reiseunternehmen Taruk International GmbH einzurichten. Zugunsten der in dem Haus wohnenden Jugendlichen hatte sie das Vorhaben aber zunächst aufgeschoben. Solveig Schuster

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false