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Einzug in Michendorf und Werder steht bevor: CDU will weniger Flüchtlinge

Egal ob bei Schulen, Kitas, Wohnungen: Die Michendorfer CDU sieht keine Kapazitäten für die 250 Flüchtlingen die der Kreis Potsdam-Mittelmark der Gemeinde zuteilt. Der Einzug steht trotzdem bevor. Auch in Werder.

Von Eva Schmid

Michendorf - 250 Flüchtlinge für einen Ort mit rund 4500 Bewohnern: Die Michendorfer CDU macht gegen den bevorstehenden Einzug von Flüchtlingen in das ehemalige Sens-Convent Hotel in Michendorf mobil.

„Michendorf fehlt es an freien Plätzen bereits heute schon“, heißt es in einer Pressemitteilung des Ortsvereins. Damit sind vor allem Kitaplätze gemeint, konkretisiert Marion Baltzer, Chefin der Michendorfer CDU auf Anfrage. Aktuell würden der Gemeinde 153 Plätze fehlen. Aber auch Wohnraum, Schulkapazität und weiteres sei knapp. Um die Integration der Flüchtlinge stemmen zu können, sollten daher weniger als 100 Flüchtlinge in dem kreiseigenen Hotel in der Potsdamer Allee untergebracht werden, so die Forderung. Bürgermeister Reinhard Mirbach (CDU) kann die Sorgen seiner Parteifreunde nachvollziehen. In den Medien werde immer wieder berichtet, über Probleme, die dadurch entstünden, dass zu viele Flüchtlinge auf engem Raum leben müssten. Jedoch habe er durch Gespräche mit dem Landkreis den Eindruck, dass die Verwaltung in Bad Belzig „gut auf die Sache vorbereitet ist“. Auch Michendorf hat sich vor längerer Zeit schon auf den Zuzug der Hilfesuchenden vorbereitet und einen Ehrenamtskoordinator eingestellt, der die vielen Angebote und Hilfen von Freiwilligen für die Flüchtlinge bündelt.

Der Landkreis Potsdam-Mittelmark hat dem Land Brandenburg freie Kapazitäten gemeldet

Nach rund zwei Jahren soll es in Michendorf konkret werden: Der Kreis hatte nach dem Kauf des alten Hotels vor allem mit dem Brandschutz zu kämpfen. Eigentlich sollte der Einzug schon zum 1. Juli stattfinden, doch jetzt ist erneut ein Problem aufgetreten. Dieses Mal ist es die Lüftungsanlage. „Wir suchen jetzt nach einer geeigneten Firma“, so Kreissprecher Kai-Uwe Schwinzert. Sobald das Problem behoben sei, stehe einem Einzug aber nichts mehr im Wege. Einen konkreten Termin will Schwinzert nicht nennen, er spricht vorsichtig von der zweiten Hälfte dieses Jahres. Die Sorgen aus Michendorf könne er verstehen, der Einzug erfolge aber mit einem mehrwöchigen Vorlauf. „Wir wissen auch, dass es in Michendorf, wie auch in vielen anderen Kommunen, keine Kapazitäten in den Kitas gibt.“ Daher würden voraussichtlich auch eher alleinstehende Flüchtlinge in die Doppelzimmer des ehemaligen Hotels einziehen. Auch in Stahnsdorf und Teltow gebe es Einrichtungen ähnlicher Größenordnungen, betonte Schwinzert.

Der Landkreis Potsdam-Mittelmark hat dem Land freie Kapazitäten gemeldet und rechnet in diesem Jahr mit rund 600 Flüchtlingen, die aus der Erstaufnahme in Eisenhüttenstadt auf die Einrichtungen im Kreis verteilt werden sollen. In diesem Jahr habe der Kreis bisher 230 Hilfesuchende aufgenommen, „so viele wie im gesamten vergangenen Jahr“, so Schwinzert. Eine zweite neue Einrichtung, die eigentlich schon im August 2016 hätte bezogen werden sollen, befindet sich auf der Werderaner Bismarckhöhe. Auch hier kündigte Schwinzert einen Einzug noch in diesem Jahr an.

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