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DOKUMENTIERT: Stimmen zum Urteil

Die Freude in der Region über den juristischen Erfolg ist groß. „Wir haben uns immer für die Flugroute um Potsdam herum eingesetzt“, sagte Kleinmachnows Bürgermeister Michael Grubert (SPD).

Die Freude in der Region über den juristischen Erfolg ist groß. „Wir haben uns immer für die Flugroute um Potsdam herum eingesetzt“, sagte Kleinmachnows Bürgermeister Michael Grubert (SPD). Die Strecke um Potsdam herum sei sicherer und verringere die Lärmbelastung erheblich, was die Akzeptanz für den Flughafen steigern könne. Die Kleinmachnower Bundestagsabgeordnete Cornelia Behm (Grüne) erklärte: „Das, was uns der gesunde Menschenverstand von Beginn an gesagt hat, ist nun dem Bundesaufsichtsamt für Flugsicherung ins Stammbuch geschrieben.“ Es gebe Risiken, die einzugehen auch einer Bundesoberbehörde nicht erlaubt seien. Schließlich sei nicht nur von Anwohnern, sondern auch von der Atomaufsichtsbehörde gewarnt worden, dass bei einem Flugunfall oder terroristischen Anschlag der Reaktor ein erhöhtes Gefährdungspotenzial birgt. „Dass über die Klagen der Stadt Teltow und der Gemeinden Stahnsdorf und Kleinmachnow sowie einzelner Bürger nicht entschieden werden musste, muss man nicht bedauern, schließlich haben sie ihr Ziel erreicht.“ Auch Stahnsdorfs Bürgermeister Bernd Albers (BfB) sieht in dem Urteil einen Sieg für den Rechtsstaat und die Bürgerinteressen. „Unsere Forderung ,Außen rum statt oben drüber’ bekommt jetzt mehr Gewicht.“ Man könne nur hoffen, dass sich Piloten und Fluggesellschaften an die Route halten und Potsdam im Westen umfliegen. Das Urteil mache deutlich, „dass die klagende Gemeinschaft in nicht unbegründeter Sorge gehandelt hat“, sagte Teltows Bürgermeister Thomas Schmidt (SPD). Damit werde der Schutz der Anwohner über wirtschaftliche Interessen der Fluggesellschaften gestellt. Umso verwunderlicher sei es, dass das Bundesaufsichtsamt gegen das Urteil in Revision gehen will, so Schmidt. Der Anwalt des Aufsichtsamtes hatte in der Verhandlung einen Absturz über dem Forschungsreaktor am Wannsee mit „an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit“ ausgeschlossen. „Wir reden nicht über Gefahren, sondern über Risikovorsorge“, sagte er. „Auch ein Absturz über dem Potsdamer Hauptbahnhof oder dem Olympiastadion ist grausig.“ Solch ein Absturzrisiko sei jedoch rechtlich nicht mehr relevant. tor

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