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Eine moderne, mechanisierte Zustellbasis in Berlin. Auch in Kleinmachnow will die Deutsche Post DHL jetzt ein solches Verteilzentrum errichten.

© dpa

Potsdam-Mittelmark: Die Post ist unterwegs

Jetzt steht es fest: Im Europarc Kleinmachnow wird das Unternehmen 2015 eine neue Zustellbasis bauen

Kleinmachnow - Die Deutsche Post DHL will schon im kommenden Jahr ihre neue Zustellbasis im Kleinmachnower Europarc Dreilinden in Betrieb nehmen. Der Baubeginn sei im Juni 2015, die Fertigstellung fünf Monate später geplant, sagte Post-Sprecherin Anke Blenn am gestrigen Mittwoch auf PNN-Anfrage. Die Kleinmachnower Zustellbasis ist ein Baustein im Konzept des Unternehmens, die Paketzustellung auszubauen: Pakete sollen künftig genauso schnell zugestellt werden wie Briefe. Seit drei Jahren werden dazu Paket- und Zustellbasen automatisiert und neu gebaut.

Zuletzt war wegen Auflagen der Gemeinde unsicher, ob die Post am Kleinmachnower Standort festhalten wird. Jetzt steht fest: Im Europarc an der Hermann-von-Helmholtz-Straße soll eine sogenannte „mechanisierte Zustellbasis“ gebaut werden, sagte Blenn. Bundesweit gebe es inzwischen rund 50 solcher Basen, mit deren Bau das Unternehmen vor drei Jahren begonnen hatte. „Die eingebaute Verteilanlage ordnet die Pakete automatisch der richtigen Zustelltour zu“ so Blenn. „Dieser Arbeitsschritt erfolgt in den herkömmlichen Zustellbasen noch manuell.“ Durch die automatische Sortierung könnten Pakete früher verladen und schneller ausgeliefert werden.

Dank moderner Lade- und Sortiertechnik würden die neuen Zustellbasen sogar Funktionen eines „kleinen Paketzentrums“ erfüllen. „Sendungen aus einigen Regionen Deutschlands werden dann direkt in der Zustellbasis angeliefert und weiter verteilt, ohne zuvor ein Paketzentrum durchlaufen zu müssen“, so Blenn. Das verkürze Wege und spare Zeit. Die neuen Zustellbasen würden mit den bestehenden 33 Zentren eine wichtige Säule des neuen DHL-Paketkonzeptes bilden. „Bundesweit investiert die Deutsche Post DHL bis 2015 mehr als 750 Millionen Euro in den Ausbau ihres Paketnetzes.“ So wolle man in einem boomenden Markt weiter wachsen.

Über die Höhe der Investitionen am Kleinmachnower Standort wollte sich Blenn nicht äußern. Künftig würden dort nach gegenwärtiger Planung mehr als 100 Paketzusteller beschäftigt sein und dann die Bereiche Potsdam, die Region Teltow, Teltow-Fläming und Teile von Berlin versorgen. „Wir kalkulieren mit einem maximalen Verkehrsaufkommen von bis zu 120 Zustellfahrzeugen, die tagsüber im Einsatz sind, und bis zu elf nächtlichen Lastwagenfahrten“, so Blenn.

In der Gemeinde hatte man anfangs erhebliche Lärmbelastungen durch die neue Zustellbasis befürchtet. Ein Lärmgutachten hatte allerdings gezeigt, dass sich die Belastungen durch den Standort, der sich unmittelbar nördlich an der Autobahn befinden wird, in engen Grenzen halten werden. Sie liegen demnach tags wie nachts unter den Grenzwerten. Der Mehrverkehr werde nur zeitweise stattfinden und kaum lauter sein als die vorhandenen Verkehrsgeräusche. Vor allem im unmittelbaren Umfeld der Zustellbasis werde es allerdings etwas lauter, so das Untersuchungsergebnis.

Die Gemeinde will deshalb den Bebauungsplan für das Gewerbegebiet abändern und Beherbungsstätten im unmittelbaren Umfeld des Standortes untersagen. Eine entsprechende Vorlage steht auf der Tagesordnung der Gemeindevertretersitzung am 13. November. Grundsätzlich zugestimmt wurde dem Postprojekt schon im Februar. Die bis zu 180 Meter lange Halle soll auf einem 28 000 Quadratmeter großen Grundstück südöstlich des Gewerbegebietes errichtet werden. Die Post soll sich im Gegenzug finanziell am Umbau der Autobahnauffahrt am Stolper Weg zu einem Kreisverkehr beteiligen. Der Ort soll möglichst nicht durchfahren werden.

Europarc-Geschäftsführer Jacky Starck sagte gestern, dass jetzt alles im Zeitplan sei. Auch er geht von einem Start im kommenden Jahr aus. Für das Gewerbegebiet wäre das ein weiterer Schritt hin zu einer vollen Auslastung. Mit der Ansiedlung wären zwei Drittel der insgesamt 270 000 Quadratmeter Gewerbegrundstücke vermarktet.

Ebay, Paypal und mobile.de sind als Mieter im Europarc ansässig, Firmen wie die Highyag Lasertechnologie , Liebherr, Porsche oder Kremer Pferdesport haben hier Standorte oder Handelsniederlassungen errichtet, derzeit baut die Kosmetikfirma „BB by Berlin“. Aktuell gebe es laut Starck Anfragen von nordrhein-westfälischen Firmen, die Niederlassungen in Berlin-Nähe gründen wollen. Henry Klix

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