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Potsdam-Mittelmark: Die letzte Schlacht bei Ferch Arbeitskreis strebt Denkmal für Kriegsopfer an

Schwielowsee - Eine Erinnerungsstätte an die Schlacht in den Fercher Wäldern Ende April 1945 wird von dem Berliner TU-Historiker Christian Gizewski angestrebt. Auf Gizewskis Initiative wurde – ein Jahr nach der ersten Projektvorstellung in den PNN – nunmehr ein „Arbeitskreis Projekt Ferch“ (AK Pro_Ferch) gegründet, der sich regelmäßig im Gemeindesaal der Evangelische Kirchengemeinde Neuseddin trifft.

Schwielowsee - Eine Erinnerungsstätte an die Schlacht in den Fercher Wäldern Ende April 1945 wird von dem Berliner TU-Historiker Christian Gizewski angestrebt. Auf Gizewskis Initiative wurde – ein Jahr nach der ersten Projektvorstellung in den PNN – nunmehr ein „Arbeitskreis Projekt Ferch“ (AK Pro_Ferch) gegründet, der sich regelmäßig im Gemeindesaal der Evangelische Kirchengemeinde Neuseddin trifft.

Der Verein will Verbindung zu noch lebenden Zeitzeugen aufnehmen und ihre Berichte sammeln. Hubert Neuendorf nimmt im Gemeindezentrum solche Berichte, Dokumente, Fotos und Sachzeugen der blutigen Kämpfe entgegen. Über die Vereinstätigkeit soll auf einer Wandtafel im Gemeindesaal berichtet werden. Eine Zusammenarbeit wird auch mit den Ortschronisten der Region und der Redaktion der „Blätter zur Seddiner Heimatgeschichte“ angestrebt. Weitere Mitglieder sind willkommen, das nächste Treffen findet am Sonnabend, 23. Januar, um 15 Uhr, statt.

Wie Gizewski erläuterte, stellt der Arbeitskreis laut Satzung einen „nicht rechtsfähigen“ Verein dar. Er besitzt keinen Vorstand, die Aufgaben werden unter den Mitgliedern aufgeteilt. Damit soll ausgeschlossen werden, dass der Verein politisch instrumentalisiert oder durch Personen zur Eigendarstellung missbraucht wird. Der Arbeitskreis verfolgt „den nichtwirtschaftlichen, am Gemeinwohl orientierten ideellen Zweck, das Andenken der in der Schlacht bei Beelitz und Ferch Ende April / Anfang Mai 1945 gefallenen Soldaten beider Seiten und der damals Verwundeten, Gefangenen, Flüchtlinge und Zivilpersonen zu erneuern und langfristig zu sichern“, heißt es in der Satzung.

Christian Gizewski entwickelt das Konzept für eine Erinnerungsstätte. Der aktuelle Stand kann auf der im Rahmen eines Forschungsprojektes der TU eingerichteten Internetseite (agiw.fak1.tu-berlin.de) abgerufen werden. Der Historiker verweist darauf, dass die Kämpfe in den Wäldern um Beelitz und Ferch bei der Wehrmacht und bei der Roten Armee eine fünfstellige Zahl von Opfern forderten. Sie könnten den Schlachten auf den Seelower Höhen und in Halbe gleichgestellt werden, an die Gedenkstätten erinnern.

Auf die Waldkämpfe südlich von Potsdam weist lediglich ein 1994 auf private Initiative aufgestelltes Gedenkkreuz hin. Darauf ist die Zahl der Toten der, wie es heißt, „letzten großen Schlacht des Zweiten Weltkrieges“ mit 80 000 angegeben. In diesen Raum war am 27. April 1945 die Armee Wenck vorgedrungen, die nach Berlin durchstoßen und dem Krieg in letzter Sekunde eine Wende geben sollte. Die der 1. Ukrainische Front zugehörige, weit überlegene sowjetische 4. Gardepanzerarmee stoppte unter Verlusten den deutschen Angriff. Erhart Hohenstein

Kontakt: Christian Gizewski, Tietzenweg 98, 12203 Berlin, Tel. (030) 833 7810

Erhart HohensteinD

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