zum Hauptinhalt

Potsdam-Mittelmark: Den Rasenmäher geteilt

Mit den Deutschen Meisterschaften geht am Wochenende die Polo- und Reitanlage Phöben in Betrieb

Mit den Deutschen Meisterschaften geht am Wochenende die Polo- und Reitanlage Phöben in Betrieb Werder · Phöben - Golf in Kemnitz, Polo in Phöben – englischer Rasen, soweit das Auge reicht. Zweimal die Woche wird am Phöbener Ortseingang gemäht, die Mäher teilt man sich mit den schon länger ansässigen Kemnitzer Nachbarn. Drei Poloplätze sind an der L90 entstanden, mit den Deutschen Amateur-Meisterschaften (Low Goal) wird die Polo- und Reitanlage Phöben kommendes Wochenende offiziell eingeweiht. 140 Sportler werden erwartet, Schirmherr ist der Argentinische Botschafter, Enrique Candioti, der am Wochenende auch vorbei schaut. Schon vor fünf Jahren wurde mit dem Bau in Phöben begonnen, sagt Dirk Gädeke, Gesellschafter der Polo- und Reitanlage Phöben GmbH & Co KG und übrigens auch der artotel-Gruppe. Seine Söhne Felix und Moritz (22 und 26) jagen regelmäßig mit ihren Polopferden über den Platz. Hauptgesellschafter des Phöbener Schmuckstücks ist Franz Sosnowski, früherer Präsident des Berliner Polo Clubs. „2002 und 2003 klemmte es mit der Finanzierung, aber jetzt sind wir doch noch zum Abschluss gekommen“, sagt Gädeke. Mit zwei Neubauten an der L90, die unter anderem Sozialräume, Büros und fünf Sportlerapartments beherbergen, wurde die Anlage endlich fertiggestellt. 140 Boxen gibt es in dem neuen, von Rosenbeeten umsäumten Vier-Seiten-Hof auf dem ehemaligen Gärtnereigelände. Mit 30 mal 90 Metern steht nebenan eine der größten Reithallen weit und breit. Trainingsbahnen, Bewegungsanlagen und Koppeln sind im Hinterland verteilt. Auf den 100 Hektar zwischen Havel und Golfplatz wurden über 6 Millionen Euro investiert. Das Land förderte das Projekt durch die ILB mit 1,2 Millionen Euro. Die Anlage ist Heimat des Preußischen Polo und Country Clubs Berlin-Brandenburg, einer von 25 Migliedsvereinen des Deutschen Polo Verbands, fünf sind es allein im südlichen Berliner Umland. Der argentinische Nationalsport hat in der Region Fuß gefasst. Ein Sport für Arme ist es nicht: Die Vereinsmitgliedschaft in Phöben kostet laut Gädeke 1500 Euro pro Jahr, ein Polopferd zwischen 5000 und 10000 Euro. Hinzu kommen die Kosten für die Box von 280 Euro monatlich. Ausdrücklich heißt der Poloclub auch „normale“ Reiter willkommen. Auf Polo allein will man sich dabei nicht verlassen. Pferderehabilitation und Dressurreiten sind weitere Standbeine, das Areal soll durch eine Springanlage und eine ein Kilometer lange Galoppbahn ergänzt werden. Etwa 80 Pferde haben in Phöben schon eine Heimat gefunden, 60 Boxen sind noch frei. In einem Jahr soll der Hof ausgelastet sein, verspricht Gädeke. Aus den 8 sollen 14 Arbeitsplätze werden, neben Reitlehrern wird auch ein Kneipenwirt gesucht. Die mit Stilwerk-Möbeln und Warhol-Bildern ausgestattete Gastronomie mit 120 Plätzen solle zur Phöbener „Dorfkneipe“ werden. Ansässig geworden ist hier im vorigen Jahr auch der „Landhof zum Erlenbruch e.V.“ mit Andrea Wils. Die Nachwende-Schwarzbauten des Reithofs am anderen Ortsende müssen laut Wils zurückgebaut werden. Dem Pferdeboom in der Region tut das kaum weh: In Nachbarschaft zur neuen Poloanlage ist gerade das mondäne Oldenburger-Gestüt „Bon homme“ eröffnet worden. „Das landschaftliche Umfeld zieht Pferde- und Golfnarren einfach an“, freut sich Gädeke über die Nachbarn. Henry Klix Im Internet unter: www.polo-und-reiten.de

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false