zum Hauptinhalt

Bürgermeister veröffentlicht Unterlagen: Stasi-Verdacht in Stahnsdorf: Albers wehrt sich gegen CDU-Vorwurf

Nach Anschuldigungen des Stahnsdorfer CDU-Gemeindevertreters Peter Weiß hat Bürgermeister Bernd Albers nun ein Schreiben der Stasi-Unterlagenbehörde öffentlich gemacht.

Stahnsdorf - Als Reaktion auf die Anschuldigungen des Stahnsdorfer Gemeindevertreters Peter Weiß (CDU) hat Stahnsdorfs Bürgermeister Bernd Albers (BfB) ein Schreiben der Stasiunterlagenbehörde öffentlich gemacht. Demnach bestätigt die Behörde, dass es keine Hinweise darauf gibt, dass Albers jemals hauptamtlich oder inoffiziell für den Staatssicherheitsdienst der DDR gearbeitet hat.

Weiß hatte den Bürgermeister zwar nicht direkt mit einer solchen Tätigkeit in Verbindung gebracht, aber betont, Druck auf ihn ausüben zu wollen. Wie berichtet hat der CDU-Politiker Zweifel am beruflichen Werdegang des 49-Jährigen. Albers hat nach eigenen Angaben nach dem Wehrdienst und der Wirtschaftsfachschule an der Universität Potsdam und der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel studiert und den Abschluss als Diplom-Jurist. Seit Sommer 2008 ist er Bürgermeister der Gemeinde Stahnsdorf.

Bürgermeister Albers beklagt „die jahrelangen falschen Verdächtigungen"

Über den Stasi-Verdacht hinaus äußerte sich Albers zu seiner Vita am gestrigen Montag nicht, betonte jedoch: „Die jahrelangen falschen Verdächtigungen und stets unwahren Behauptungen aus Kreisen der Stahnsdorfer CDU finden nunmehr mit den pauschalen Anwürfen des langjährigen Stahnsdorfer CDU-Partei- und Fraktionsvorsitzenden ihren traurigen Höhepunkt.“ Im Vorgehen des CDU-Politikers sieht Albers den Versuch, die Aufklärung der eigenen Biografie zu verhindern. Wie berichtet überprüft die Gemeinde seit 2014, ob unter ihren Gremiumsmitgliedern ehemalige Stasi-Mitarbeiter sind. Berichte fast aller Gemeindevertreter liegen vor. Weiß blieb jedoch nähere Angaben dazu schuldig. Er hatte betont, zu warten, bis Albers seine Vergangenheit offengelegt hat.

Laut Gerold Maelzer, Sprecher der Wählergruppe Bürger für Bürger, zu der auch Albers gehört, müsse die CDU nun Aufklärung in ihren Reihen betreiben. „Jetzt hat Frau Schröder-Blohm die Gelegenheit, ihr bislang farbloses Wirken als Ortsvereinsvorsitzende zu beenden, indem sie Grundwerte wie Ehrlichkeit und Verlässlichkeit für ihre Fraktion und den Ortsverein einfordert“, erklärte er. Für zukünftige gemeinsame Stahnsdorfer Projekte werde es entscheidend sein, wie die CDU ihr Verhältnis zur Staatssicherheit definiert und mit der „Causa Weiß“ umgeht.

Peter Weiß beharrt indes auf seiner Position. „Wir drehen uns im Kreis“, sagte er gestern. Solange Bürgermeister Albers seine Abschlüsse nicht nachweise, werde er weiterhin „bockig sein“, so der 74-jährige Maschinenbauingenieur. Das Vorgehen des CDU-Politikers sei vor allem Ausdruck seiner Unzufriedenheit mit der Politik des Bürgermeisters. 

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false