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Bürgerfragen an Bernd Albers: Stahnsdorfer Senioren haken nach

Zwei Jahre nach der Wiederwahl ihres Bürgermeisters Bernd Albers (Bürger für Bürger) hatten die Stahnsdorfer am Montagabend im Familienzentrum ClaB Gelegenheit, ihrem Gemeindeoberhaupt beim Thema Sozialpolitik auf den Zahn zu fühlen.

Stahnsdorf - In der Diskussionsrunde „Nachgefragt“, veranstaltet von der Akademie 2. Lebenshälfte, dem Seniorenbeirat und dem Familienzentrum ClaB, konnten sich Stahnsdorfer zu geplanten Wohnbauprojekten, Treffpunkten für Senioren oder über den Umgang mit fehlenden Kita- und Schulplätzen erkundigen.

Das Angebot nutzten etwa 15 Bürger, die meisten von ihnen im Rentenalter. Vor allem interessierten sie sich für den geplanten Seniorentreffpunkt in der Lindenstraße, der im Herbst nach langer Planungsphase eröffnen soll. Soll die Begegnungsstätte, die in einem leerstehenden Ladenlokal in der Lindenstraße entsteht, den Senioren vorbehalten bleiben oder auch für andere Altersgruppen zugänglich sein? „Wir haben nun vier Jahre auf diese Begegnungsstätte gewartet, für Jugendliche wurden in der Zeit Schulen und Sporthallen gebaut“, gab eine Seniorin zu bedenken. „Das sind gerade mal 66 Quadratmeter. Da wäre es doch schön, wenn man die wenigstens uns überlassen könnte.“ Bürgermeister Albers versicherte, dass die Senioren in der neuen Begegnungsstätte das Zepter in der Hand halten sollen: „Niemand spricht euch da rein.“

Albers blieb vage

Die Gemeinde suche derzeit noch nach Seniorenbetreuern, die die ein bis zwei hauptamtlichen Stellen in dem neuen Treffpunkt besetzen und die dort stattfindenden Aktivitäten koordinieren sollen. Zur Frage, ob Jüngere von der Nutzung der Begegnungsstätte ausgeschlossen seien, blieb Albers jedoch vage. Zunächst gelte es abzuwarten, wie der Raum insgesamt angenommen werde. Wenn sich dann verschiedene Gruppen für die Nutzung interessierten, müsse man „gucken, wie die miteinander klarkommen“, so der Bürgermeister.

Auch die Frage nach sozialem Wohnungsbau für Senioren beschäftigte die Stahnsdorfer. Albers verwies darauf, dass am 28. Juni in der Gemeindevertretung über eine Beschlussvorlage zum Erwerb von Flächen für seniorengerechtes Wohnen an der Hildegardstraße beraten werde. Projekte für betreutes Seniorenwohnen oder Mehrgenerationenhäuser seien in der Gemeinde derzeit nicht geplant, da sie offenbar von den Senioren auch nicht gewünscht seien, wie eine Umfrage ergeben habe. Die Bevölkerungsgruppe der über 65-Jährigen werde sich bis zum Jahr 2030 laut Schätzung des Landes Brandenburg in sieben amtsfreien Gemeinden, darunter Stahnsdorf, mehr als verdoppeln, sagte Albers. Die Verwaltung habe darum bereits im vergangenen Mai postalisch um die Meinung der über 65-jährigen Stahnsdorfer zum Leben in der Gemeinde gebeten. Von den Angeschriebenen meldeten sich rund ein Viertel zurück. Unter anderem habe die Umfrage ergeben, dass fast 90 Prozent der Befragten nicht auf Hilfeleistungen angewiesen seien und der Großteil im eigenen Haus gemeinsam mit dem Ehepartner lebe. Die Mehrheit wünschte sich diese Wohnform auch für die Zukunft, und das auch im Falle, dass eine Hilfs- oder Pflegebedürftigkeit eintrete.

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