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Bedenken wegen Tierschutz: Veterinäramt will Tierklappe in Bad Belzig schließen

Die Auffangstation sollte Tieren helfen, gerade zur Ferienzeit, wenn viele Haustiere ausgesetzt werden. Doch laut Kreisverwaltung Potsdam-Mittelmark ist die Klappe nicht mit dem Tierschutzgesetz vereinbar.

Von Matthias Matern

Steindorf/Bad Belzig - Mit der ersten sogenannten Tierklappe in der Region wollten die Aktivisten des Vereins Tierhilfe Hof Samtschnute aus Steindorf bei Wiesenburg/Mark dem alljährlich wiederkehrenden Problem des Aussetzens von Haustieren zu Ferienbeginn etwas entgegensetzen. Nun musste die anonyme Abgabestelle auf einem Grundstück in Steindorf geschlossen werden: Die Tierklappe ist nicht mit dem Tierschutzgesetz vereinbar, teilte die Kreisverwaltung Potsdam-Mittelmark jetzt mit.

Der Deutsche Tierschutzbund schätzt, dass mit Beginn der Ferien bundesweit Tausende Tiere ausgesetzt oder abgegeben wurden. Mit der Tierklappe, die mit einer Klingel ausgestattet war, sollte das Leid der plötzlich unliebsam gewordenen Haustiere zumindest verringert werden. Auf Facebook hatten die Initiatoren den Nutzern völlige Anonymität versprochen. Nach dem Klingeln werde zehn Minuten gewartet, ehe bei der Klappe nachgesehen werde. Gebeten wurde auch um einen kurzen Steckbrief zum Alter und Zustand des jeweiligen Tieres. Das Angebot lehnt sich an die sogenannten Babyklappen an, in denen Mütter anonym ihre neugeborenen Kinder abgeben können, falls sie sich außerstande sehen, die Versorgung selbst zu bewältigen.

Die Steindorfer Tierklappe jedoch ist aus Sicht des Veterinäramtes nicht erlaubnisfähig. Es bestehe die Gefahr, dass hochgradig infizierte Tiere oder aber auch gefährliche Tiere abgegeben werden könnten, heißt es in der Erklärung der Kreisverwaltung. Verwiesen wird in diesem Zusammenhang auf die Tierschutzvereine im Kreis, die auch Tierheime oder Pflegestellen betreiben. Betroffene Tierbesitzer, die im Notfall ihre Tiere nicht mehr selbst versorgen können, könnten sich entweder an diese Stellen oder direkt an das Veterinäramt wenden. 

Kontakt unter Tel.: (03381) 53 32 71 oder Email an fb3@potsdam-mittelmark.de

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