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Apfelernte in Werder: Obstbauern fürchten um Apfelernte

Der Frost im Frühjahr hat großen Schaden angerichtet. Nachdem in diesem Jahr bereits die Kirschernte mager ausfiel, könnte nun auch die Apfelernte schlecht werden. Jetzt schauen die Bauern mit Bangen den Wetterbericht.

Werder (Havel) - Die Wetterkapriolen dieses Jahres setzen den Obstbauern in der Region weiter zu. Nachdem die Kirschernte bei einigen Landwirten in diesem Sommer fast komplett ausgefallen war, könnten bei der in zwei Wochen beginnenden Apfelernte ebenfalls erhebliche Ausfälle bevorstehen. Das meint zumindest Walter Kassin, Vorsitzender des Obst- und Gartenbauvereins Werder (Havel). Nach Rücksprache mit einigen Obstbauern geht Kassin davon aus, dass bis zu zwei Drittel der Apfelernte nicht stattfinden werden.

Daran ist allerdings nicht der Regen der vergangenen Wochen Schuld. Vielmehr handelt es sich um Spätwirkungen des Frosts im Frühjahr. Die intensiven Kältenächte im April haben offenbar mehr Blüten zerstört als angenommen.

Bauern hoffen nach der Apfelernte auf staatliche Unterstützung

Dabei haben die Werderaner Obstbauern gerade erst ihre Anträge abgeschickt, um vom Land Brandenburg Entschädigungen für die ausgefallene Kirschernte zu bekommen. Nun müssen sie wohl auch nach der Apfelernte auf staatliche Unterstützung hoffen. Doch Kassin macht sich auch Sorgen um die langfristigen Folgen: „Wir müssen unseren Kundenkreis halten“, sagt er.

Die Ernte werde voraussichtlich nicht den ganzen Winter lang halten. Auch an den Großhandel könnten die Obstbauern wohl kaum etwas liefern. Wenn es aber auf den Märkten kein eigenes Obst gebe, würden die Kunden in die Supermärkte gehen. „Die Kundschaft neigt dazu, zu dem zu greifen, was am bequemsten ist“, sagt Kassin. Trotzdem hofft er, dass die Kunden dem Obst aus Werder auch im nächsten Jahr die Treue halten, wenn die Ernte hoffentlich wieder besser wird.

Weitere Hagelschauer wären für Apfelernte "dramatisch"

In den kommenden Wochen dürfe jedenfalls nicht mehr viel passieren. Heftige Hagelschauer, wie sie zuletzt vorhergesagt waren – wenn auch fälschlicherweise – würden den Äpfeln wohl den Rest geben. „Dann wird es dramatisch“, sagt Kassin. Unterdessen hat das brandenburgische Agrarministerium angekündigt, auch Hilfen für die übrigen Landwirte prüfen zu lassen. Der Regen im Juni und Juli wird wohl auf vielen Feldern Brandenburgs hohe Ernteausfälle zur Folge haben. 

Martin Anton

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