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Die Klinik für Innere Medizin am Luise-Henrietten-Stift in Kloster Lehnin.

© Andreas Klaer

Krankenhaus in Kloster Lehnin: Widerstand gegen Klinik-Aus

Bürger und Politik kritisieren die Schließungspläne für das Lehniner Krankenhaus. Einige zweifeln zudem, ob das geplante Konzept für den Standort funktionieren wird. 

Von Sarah Stoffers

Kloster Lehnin - Die CDU-Fraktion im Landkreis Potsdam-Mittelmark kritisiert in einem offenen Brief die geplante Schließung der Inneren Medizin am Lehniner Krankenhaus. Auf Initiative einer Lehniner Bürgerin sowie politischer Verantwortungsträger aus der Gemeinde und Fachärzten wurde zudem eine Petition gegen die Schließung gestartet.

CDU fordert ein zukunfstfähiges Konzept

Wie berichtet will der Träger, das Evangelische Diakonissenhaus Berlin Teltow Lehnin, sein Krankenhaus in Lehnin, das der Grundversorgung dient, aus Kostengründen schließen. Die 55 Betten und die dazugehörige Rettungsstelle sollen noch in diesem Jahr wegfallen und dafür die Geriatrische Reha-Klinik vor Ort aufgestockt werden. Derzeit laufen dazu Gespräche mit den Krankenkassen und dem Gesundheitsministerium.

Die Coronakrise zeige, dass sich die Versorgung von Patienten sich nicht nur auf die großen Krankenhäuser stützen könne und auch dezentral erfolgen müsse, so die CDU-Fraktion und verweist auch auf den kürzlich verhängten Aufnahmestopp im Bergmann-Klinikum. Die CDU schlägt vor, das Lehniner Krankenhaus in der aktuellen Situation durch Personal der Bundeswehr aufzustocken und fordert ein zukunftsfähiges Konzept für den Standort zu erarbeiten. Die Fraktion verweist in ihrem Offenen Brief auf den Koalitionsvertrag von SPD, CDU und Bündnis90/Die Grünen, in dem vereinbart wurde, alle Krankenhausstandorte erhalten zu wollen. Die Ankündigung der Schließung sei in dem Zusammenhang „ein herber Rückschlag für den Gesundheitsstandort und die Region“, so die CDU.

Mehr als 800 Unterschriften kamen für eine Petition zusammen

Vor wenigen Tagen wurde gegen die Schließung auch eine Petition gestartet, die beim Landtag Brandenburg eingereicht wurde. Initiatorin war eine Bürgerin aus Kloster Lehnin, wie Mitunterzeichner Andreas Bernig (Die Linke), gegenüber den PNN erklärte. Bernig ist Gemeindevertreter in Kloster-Lehnin und Kreistagsmitglied in Potsdam-Mittelmark. Auch weitere Gemeindevertreter und Ärzte zählen zu den Erstunterzeichnern. Fachärzte in der Gemeinde könnten nicht nachvollziehen, dass der Standort defizitär sei, sagte Bernig. Diese hätten berichtet, dass ihre Patienten wegen belegter Betten sogar abgewiesen wurden. Ob das Krankenhaus tatsächlich finanziell nicht zu halten ist, solle daher überprüft werden. 

Die Unterzeichner bezweifeln außerdem, ob das Konzept, die Geriatrische Rehabilitation aufzustocken und die Palliativmedizin aufrecht zu erhalten, in der Zukunft aufgehen wird. So falle mit der Schließung des Krankenhauses auch die Diagnostik weg, die dafür notwendig sei. Die Unterzeichner fordern, eine Lösung zu finden, um die Klinik für Innere Medizin zu erhalten. Die Petition richtet sich ausschließlich an Bürger im Einzugsbereich des Krankenhauses Lehnin, da diese schließlich davon betroffen seien, so Bernig. In den ersten drei Tagen kamen bereits 811 Unterschriften zusammen. 

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