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Novaya Kakhova, eine Region in Cherson, stand bereits die vergangenen Tage unter Beschuss.

© IMAGO/ITAR-TASS

Angeblich erste russische Stellungen durchbrochen: Ukrainische Truppen im Süden melden erfolgreiche Gegenstöße

Laut Berichten könnte die lange erwartete Offensive im Süden der Ukraine begonnen haben. Laut russischen Militärbloggern ist aber umstritten, wo genau.

Raketenangriffe auf russische Stellungen sowie Berichte aus der ukrainischen Armee sind laut Militärexperten wohl erste Anzeichen dafür, dass die lange angekündigte ukrainische Gegenoffensive auf die Stadt Cherson begonnen hat. Seit zwei Monaten wird erwartet, dass die Ukraine die im Süden von Russland besetzten Gebiete angreift.

„Die Streitkräfte der Ukraine haben im Süden der Ukraine Offensivaktionen in viele Richtungen gestartet", berichtete Nataliya Humenyuk, die Leiterin des gemeinsamen Pressezentrums der Sicherheits- und Verteidigungskräfte „Süd“. Das zuständige Militärkommando ruft die Zivilbevölkerung dazu auf, Gebiete zu verlassen, in denen Kämpfe drohten.

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Natalia Humenjuk sagte zudem, jüngste Angriffe auf russische Nachschubwege hätten „zweifellos den Feind geschwächt". Innerhalb der vergangenen Woche seien unter anderem zehn Munitionsdepots der Russen getroffen worden. Weitere Angaben zu der Offensive wollte sie nicht machen.

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Eine Gruppierung innerhalb der ukrainischen Armee namens „Kakhowka“ teilte auf Facebook mit, Soldaten des 109. Regiments der Streitkräfte der selbsternannten „Volksrepublik Donezk“ von ihrer Stellung verjagt zu haben. Angeblich sollen sich in diesem Zuge auch russische Fallschirmjäger zurückgezogen haben.

Dazu postete sie ein Video eines angeblich russischen Soldaten, der in seiner Deckung davon erzählt, dass ukrainische Streitkräfte die russische Verteidigungslinie mit Artilleriebeschuss durchbrochen hätten. Diese Information lässt sich nicht unabhängig verifizieren, allerdings schreibt die ukrainische Zeitung „Ukrainiska Prawda“ dazu, dass mehrere ihrer Quellen die Information bestätigt hätten.

Zuvor postete die Gruppierung auf Facebook, dass alle großen Brücken in Cherson, darunter seit längerem die Antoniwka-Brücke und seit neuerem die „Nowaja Kakhovka“-Brücke, zerstört seien. Somit sollen die russischen Streitkräfte nun von ihren Nachschublagern auf der östlichen Flussseite des Dnipro abgeschnitten sein.

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Ukrainische Medien berichten zudem, dass die ukrainischen Streitkräfte das Maschinenbauwerk Berislav in der Region Cherson angegriffen hätten, wo die russischen Truppen ihre Ausrüstung, Munition und Arbeitskräfte stationierten. Es soll nun in Flammen stehen.

Russische Militärblogger uneinig über Bedeutung der gemeldeten Angriffe

Außerdem twitterte der Ex-Militärführer der selbsternannten „Volksrepublik Donezk“, Igor Girkin – auch unter dem Pseudonym Igor Strelkow bekannt – dass die ukrainischen Streitkräfte nicht nur Ziele hinter der Frontlinie im russisch besetzten Cherson mit Artillerie getroffen hätten, sondern auch die Front und Infanterie direkt beschossen hätten. Unabhängig bestätigen lässt sich auch diese Information nicht.

Der russische Soldat und Militärblogger Anatoly Drjomow schrieb auf seinem Telegram-Kanal am Montagnachmittag, dass die russische Armee "sehr große Verluste" erlitten habe. "Es besteht die Gefahr, Cherson zu verlieren", schreibt Drjomow außerdem. Die Ukraine würde "mit allem feuern, was sie hat".

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Währenddessen bezweifelt der russische Militärblogger "Rybar", der als sehr gut über das Frontgeschehen informiert gilt, dass die ukrainischen Meldungen über den Beginn einer Gegenoffensive der Wahrheit entsprechen. "Es gibt keine Information aus Posad-Pokrowskyj [in Mykolajiw] und keine Information über eine richtige Attacke auf Cherson", schreibt er auf seinem Telegram-Channel.

Stattdessen hätten die Ukrainer einen Angriff an einem anderen Teil der Front gestartet - aus Richtung Kryvyi Rih, ein Ort zwischen Mykolajiw und Saporischschja.

Der russische Militärblogger „Rusvarg“ hingegen berichtet auf seinem Telegram-Kanal von Angriffen aus der Richtung Mykolajiw mithilfe ukrainischer Panzer in der Ortschaft Posad-Pokrovksy, dort würden derzeit „schwere Kämpfe“ stattfinden - damit widerspricht er den Äußerungen "Rybars", der bisher keine Bestätigung für Kämpfe in der Region sieht.

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