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Politik: Schröder verliert im eigenen Lager

In der Wählergunst fällt Rot-Grün auf einen Tiefpunkt – doch auch das Vertrauen in die Opposition ist nicht groß

DEUTSCHLANDTREND

Für den Deutschlandtrend im Auftrag von ARD/Bericht aus Berlin und Tagesspiegel wurden am 4. und 5. März 1300 wahlberechtigte Personen befragt.

Die große Zustimmung zum außenpolitischen Kurs der Bundesregierung führt nicht zu einem Anstieg in der Wählergunst. Die SPD erreicht bei der Sonntagsfrage mit nur noch 27 Prozent den niedrigsten bisher im Deutschlandtrend gemessenen Wert. 85 Prozent der Befragten sind mehr oder weniger unzufrieden mit RotGrün, nur eine kleine Minderheit von 14 Prozent (plus eins) findet an den Leistungen der Bundesregierung insgesamt Gefallen. Dabei ist der Anteil derer, die den Kurs der Regierung Schröder rundweg ablehnen, von 35 Prozent im Februar auf nunmehr 41 Prozent angestiegen.

Auch bei den Wählern der Koalitionsparteien stößt die Politik der Regierung mehrheitlich auf Kritik. Lediglich 38 Prozent der SPD-Anhänger und 29 Prozent im Lager der Grünen äußern sich damit zufrieden. Damit hat sich die Kritik der Anhänger des kleineren Koalitionspartners um zehn Prozentpunkte verringert, in den Reihen der Sozialdemokraten kann hingegen kein nennenswerter Sinneswandel festgestellt werden.

Gut jeder Dritte (36 Prozent) bescheinigt der CDU/CSU, sie würde ihre Rolle als Opposition in befriedigender Weise ausfüllen, 60 Prozent sind aber mit der Arbeit der Union weniger (37 Prozent) oder gar nicht (23 Prozent) einverstanden. Die Mehrheit von 66 Prozent der eigenen Anhänger hat an der Politik ihrer Partei nichts Wesentliches auszusetzen, mit 32 Prozent stellen die Kritiker aber auch hier eine nicht unbedeutende Gruppe dar. Bemerkenswert ist dabei, dass die Nichtwähler und Unentschlossenen weithin, zu 82 bzw. 75 Prozent, mit dem Kurs der CDU/CSU-Opposition unzufrieden sind.

Käme es zu einer Direkwahl des Kanzlers, würden 47 Prozent der Stimmen auf Angela Merkel entfallen, 36 Prozent der Wähler würden sich für Gerhard Schröder entscheiden. Der Rückhalt für die Herausforderin fällt damit ebenso stark aus wie im Vormonat, während der Amtsinhaber einen Punkt abgeben müsste. Die Unterstützung, die beide Kandidaten in den Anhängerschaften ihrer Parteien finden, hat sich im Vergleich zum Februar kaum verändert.

Deutliche Bewegungen sind in den Lagern der kleineren Parteien festzustellen. Die Grünen stehen – wohl wegen dessen klarer Absage an einen Krieg gegen den Irak – mit 74 Prozent (plus zwölf Punkte) wieder stärker hinter Gerhard Schröder, während die Anhänger der Liberalen noch weiter auf Distanz zu dem Sozialdemokraten gegangen sind: Nur noch 17 Prozent, ein Minus von neun Punkten, würden für den amtierenden Kanzler votieren. Tsp

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