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Demonstrantinnen und Demonstranten während einer Kundgebung in Frankfurt gegen das politische Regime im Iran.

© dpa/Boris Roessler

Frau bei Demonstration abgeführt: Sexueller Übergriff der iranischen Polizei sorgt für Empörung

Das Video eines sexistischen Übergriffs sorgt im Iran für Empörung. Nachdem die Polizei zunächst dementierte, gab man den Vorfall nun zu.

Die iranische Polizei ist in Erklärungsnot geraten, weil ein Polizist bei den landesweiten Protesten einer Frau an den Po gefasst hatte. Der Vorfall, den andere Demonstranten als Video aufgenommen und in sozialen Medien geteilt hatten, sorgte landesweit für Empörung.

Die Polizei versuchte zunächst, das Video als von Regimegegnern manipulierte Aufnahme darzustellen, musste aber letztendlich den Vorfall zugeben. Der Fall werde nun untersucht, hieß es in einer Presseerklärung laut Medienangaben am Samstag.

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Der Übergriff soll sich in dieser Woche im Norden der Hauptstadt Teheran ereignet haben. Auf dem Video ist zu sehen, dass die Polizei eine Demonstrantin festnehmen will. Diese wehrte sich jedoch vehement. Daraufhin fasste einer der Polizisten der Frau an den Po.

In sozialen Medien reagierten Menschen empört und fragten, wie die Polizei eines islamischen Staates solch einen sittenwidrigen und sexistischen Übergriff begehen könne. Die Demonstrantin konnte letztendlich mit Hilfe von anderen Demonstranten freikommen.

PR-Aktion muss zurückgezogen werden

Genauso peinlich für das System war auch eine PR-Aktion auf dem Vali Asr-Platz im Zentrum Teherans. Ein riesiges Werbebanner mit Bildern von 50 bedeutenden Frauen sollte deren Leistungen für das Land würdigen. Das eigentliche Ziel war aus Sicht von Kritikern jedoch zu zeigen, dass die islamische Republik nicht frauenfeindlich sei.

Aber schon kurze Zeit später forderten einige der Frauen - sowie die Familien der verstorbenen Persönlichkeiten - ihre Bilder zu entfernen. Das System habe kein Recht, ohne Erlaubnis mit diesen Personen Propaganda zu machen, um so die Frauenbewegung gegen Diskriminierung zu untergraben.

Nach dem peinlichen PR-Gau mussten die Verantwortlichen das Banner abnehmen und mit einem bildlosen Plakat ersetzen. (dpa)

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