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Ein zweijähriges Kind spielt im Wohnzimmer, während seine Mutter im Homeoffice an einem Laptop arbeitet. Immer mehr Mütter minderjähriger Kinder in Deutschland sind erwerbstätig.

© dpa/Julian Stratenschulte

Ergebnisse des Mikrozensus: Zwei von drei Müttern minderjähriger Kinder arbeiten

Die Aufteilung der Erwerbsarbeit hat sich kaum verändert. Doch immer mehr Mütter in Deutschland arbeiten zusätzlich in einem Beruf.

Die Zahl der „Working Moms“ in Deutschland hat in den vergangenen 18 Jahren deutlich zugenommen. 2022 gingen mehr als zwei Drittel (69 Prozent) der Mütter von Kita- und Schulkindern arbeiten, neun Prozent mehr als 2005, wie das Statistische Bundesamt auf Basis von Ergebnissen des Mikrozensus mitteilte. Etwas weniger stark, nämlich von 88 auf 92 Prozent, stieg die Erwerbstätigkeit von Vätern im selben Zeitraum. Seit Einführung des Elterngelds im Jahr 2007 ist damit die Zahl erwerbstätiger Mütter wie auch Väter gestiegen.

Dagegen hat sich die Aufteilung der Erwerbsarbeit kaum verändert. 2005 lag der Anteil der Paare, bei denen der Vater in Vollzeit und die Mutter in Teilzeit tätig war, noch bei 69 Prozent, vier Prozentpunkte höher als 2022. Während der Anteil von Paaren mit zwei Elternteilen in Teilzeit von 2 Prozent auf 5 Prozent zugenommen hat, blieb der Anteil der Paare mit zwei vollzeitbeschäftigten Partnern nahezu unverändert.

Ausbau der Kinderbetreuung begünstigt Entwicklung

Die größten Unterschiede in der Erwerbstätigkeit der Partner finden sich bei den Eltern jüngerer Kinder: Ist das jüngste Kind im Haushalt weniger als ein Jahr alt, so war 2022 nur rund jede achte Mutter erwerbstätig (13 Prozent), im Vergleich zu 87 Prozent der Väter. Bei Kindern von zwei bis unter drei Jahren gingen 64 Prozent der Mütter und 92 Prozent der Väter arbeiten, bei Kindern im Alter von drei bis unter sechs Jahren 73 Prozent der Mütter und 93 Prozent der Väter.

Der Anstieg der Berufstätigkeit von Müttern im Zeitraum von 2005 bis 2022 fällt am deutlichsten aus, wenn das jüngste Kind im Alter von zwei bis drei Jahren war (plus 24 Prozentpunkte) oder auch von einem bis zwei Jahren (plus 16 Prozentpunkte) sowie von drei bis sechs Jahren (ebenfalls plus 16 Prozentpunkte).

Bei einem jüngsten Kind ab sechs Jahren fiel der Anstieg geringer aus. „Es liegt nahe, dass der Ausbau der Kinderbetreuung zu dieser Entwicklung beigetragen hat“, so das Statistische Bundesamt. Angesichts der Zielsetzung des Elterngelds, Väter stärker an der Betreuung der Kinder zu beteiligen, sei es allerdings „bemerkenswert, dass die Erwerbstätigenquote auch bei den Vätern mit kleinen Kindern gestiegen ist – wenngleich deutlich geringer als bei den Müttern“.

Vater steuert oft Hauptteil des Einkommens bei

Bei 66 Prozent aller gemischtgeschlechtlichen Paare mit minderjährigen Kindern waren 2022 beide Elternteile erwerbstätig. Bei weiteren 26 Prozent der Paare ging nur der Vater arbeiten, bei rund 3 Prozent nur die Mutter. 2005 waren noch bei 54 Prozent der Elternpaare beide Partner erwerbstätig. Der Anteil der Paare, bei denen nur der Vater einer bezahlten Arbeit nachging, lag 2005 bei 34 Prozent, während in 5 Prozent der Haushalte nur die Mutter erwerbstätig war.

Bei den gemischtgeschlechtlichen Elternpaaren mit zwei Erwerbstätigen war 2022 bei 65 Prozent der Vater in Vollzeit und die Mutter in Teilzeit tätig. Bei dieser Konstellation trägt meist der Vater weiter den Hauptteil des Einkommens bei. Bei 27 Prozent der Paare mit minderjährigen Kindern arbeiteten beide in Vollzeit und bei 5 Prozent beide in Teilzeit. Bei lediglich 2 Prozent arbeitete die Mutter in Vollzeit und der Vater in Teilzeit. (KNA)

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