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Politik: Die internationale Friedenstruppe droht damit, hart durchzugreifen - wachsender Druck gegen Milosevic

Die internationale Friedenstruppe im Kosovo (KFOR) hat ein hartes Durchgreifen gegen Behinderungen ihrer Arbeit angedroht. Die von Serben und Albanern in der Provinz errichteten Straßensperren wirkten sich inzwischen auf die humanitäre Arbeit der KFOR aus, sagte ein KFOR-Sprecher.

Die internationale Friedenstruppe im Kosovo (KFOR) hat ein hartes Durchgreifen gegen Behinderungen ihrer Arbeit angedroht. Die von Serben und Albanern in der Provinz errichteten Straßensperren wirkten sich inzwischen auf die humanitäre Arbeit der KFOR aus, sagte ein KFOR-Sprecher. Er kündigte "angemessene Aktionen" an, um die Straßensperren und Gleisblockaden zu durchbrechen und die Bewegungsfreiheit wieder herzustellen. "Denen, die die Barrikaden aufstellten, wurde jede Gelegenheit zu einer friedlichen Lösung gegeben", sagte er. Wenn dies weiterhin erfolglos bleibe, müsse die KFOR zu anderen Mitteln greifen. Unterdessen haben zwei deutsche Soldaten in der Nacht zum Montag eine Gruppe mit mehreren Warnschüssen am illegalen Eindringen aus Albanien ins Kosovo gehindert. Eine Person wurde festgenommen.

Der politische Führer der aufgelösten Kosovo-Befreiungsarmee (UCK), Hashim Thaci, erhob erneut den Anspruch auf Selbstständigkeit der jugoslawischen Provinz. Keine Macht außerhalb des Kosovo habe über die Provinz zu bestimmen, sagte er. Nach Thacis Worten soll das neu gebildete Schutzkorps für das Kosovo mehr als 5000 frühere Soldaten der UCK umfassen und der ehemaligen UCK-Führung unterstehen. Außerdem kündigte er die Schaffung einer Militärakademie an, um die Offiziere einer künftigen Armee des Kosovo auszubilden.

In den anhaltenden Auseinandersetzungen zwischen Serben und Albanern sind am Montag rund 100 Serben aus Kosovo Polje geflohen. Die Gruppe, die vor allem Frauen, Kindern und älteren Menschen bestand, brach nach Serbien auf.

Dort wächst der Druck auf Jugoslawiens Staatschef Milosevic. Während einer Kundgebung unterschrieben auch tausend Polizisten eine Rücktrittsforderung. Ein ähnliches Papier trägt die Unterschriften von Armeeoffizieren. Der Vorsitzende der oppositionellen Serbischen Erneuerungsbewegung (SPO), Vuk Draskovic, vermutet inzwischen einen Mordanschlag als Ursache für jenen Frontalunfall, bei dem sein Auto von einem Lkw zu Schrott gefahren wurde. Vier Menschen starben.

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