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Lisa Paus (Bündnis 90/Die Grünen), Ministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

© dpa/Ann-Marie Utz

Exklusiv

Debatte über Social-Media-Bann: Paus offen für strengere Alterskontrolle im Netz

Frankreich plant einen Social-Media-Bann für Kinder unter 13. Ein Vorbild auch für Deutschland? Nun positioniert sich Familienministerin Lisa Paus.

Familienministerin Lisa Paus (Grüne) hat sich offen für eine strengere Alterskontrolle im Netz und bei der Nutzung sozialer Medien gezeigt. Damit positioniert sie sich in der Debatte um einen Social-Media-Bann für Kinder unter 13 Jahren, wie ihn der französische Premierminister Gabriel Attal angekündigt hatte.

„Kinder oder Jugendliche möchten am digitalen Leben teilhaben, sie sind im Internet aber Risiken ausgesetzt. Dazu gehören Cybergrooming, Cybermobbing, verstörende Inhalte, die Verleitung zu exzessiver Mediennutzung, Kostenfallen oder die Verbreitung von Desinformationen“, sagte Paus dem Tagesspiegel. Eltern dürften damit nicht alleingelassen werden.

Eine strengere Alterskontrolle kann sie sich vorstellen. Paus verweist darauf, dass Dienste wie Instagram oder Tiktok schon heute in ihren Nutzungsbedingungen ein Mindestalter von 13 Jahren festlegen. „Das Alter wird bei der Anmeldung durch die Social-Media-Dienste allerdings nicht konsequent überprüft. Ein Instrument zum besseren Schutz von Kindern und Jugendlichen kann eine effiziente, konsequente Alterskontrolle im Netz sein. Ich glaube, dass eine wirkungsvolle Altersüberprüfung ein zentraler Hebel ist, um Kinder und Jugendliche vor Risiken im Netz zu schützen“, sagte die Ministerin.

Wichtig sei aber, dass diese Kontrolle im Einklang mit Grundrechten, insbesondere dem Datenschutz, geschehe. Eine anonyme oder pseudonyme Nutzung der Social-Media-Dienste solle weiterhin möglich sein.

Paus ist es also wichtig, dass die Dienste auch von Personen genutzt werden können, die ihren echten Namen nicht angeben möchten. „Mein Haus arbeitet bereits an einem Konzept für eine datensparsame Methode zur Altersverifikation“, sagte die Ministerin.

Die Liberale Jensen sieht die Sache anders

Auch ihre Parteikollegin Renate Künast hatte sich von der Idee des französischen Premiers grundsätzlich angetan gezeigt. Widerspruch kam hingegen vom Koalitionspartner, namentlich von Gyde Jensen, stellvertretende FDP-Fraktionsvorsitzende im Bundestag. Frankreichs Vorstoß könne kein Weg für Deutschland sein. „Es wäre naiv zu glauben, dass dieses Verbot Kinder von der Nutzung abhalten würde“, sagte Jensen.

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