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Viel Kontakt und ein enges Aufeinandertreffen erhöhen die Ansteckungsgefahren in Schulen heißt die Kritik aus dem Lehrerverband.

© imago images/Andreas Gora

„Wer infiziert ist, soll zuhause bleiben“: Lehrerverband kritisiert Ende der Corona-Isolationspflicht

Aus Vorsicht wird Fahrlässigkeit, kritisiert der Lehrerverband. Die geltenden Corona-Maßnahmen erlauben auch Infizierten mit Maske den Eintritt in Schulen.

Der Deutsche Lehrerverband hat das Ende der Corona-Isolationspflicht in mehreren Bundesländern mit Blick auf die Schulen kritisiert. Deutschland schalte vom Vorsichtsmodus in den Fahrlässigkeitsmodus, sagte Verbandspräsident Heinz-Peter Meidinger dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). „Wer infiziert ist, soll zuhause bleiben - egal, ob er Symptome hat oder nicht“, forderte er.

Anders als an anderen Arbeitsplätzen gebe es in der Schule viel mehr Kontakte und ein enges Aufeinandertreffen von Personen auf Gängen und kleinen Räumen, sagte Meidinger. „Die Gefahr ist groß, dass Lehrer andere Lehrkräfte mit Vorerkrankungen oder Schüler mit Risikopersonen in der Familie anstecken.“

Im Alltag sei es kaum möglich, durchgehend eine Maske zu tragen. Meidinger befürchtet, dass Eltern in Zukunft ihre infizierten Kinder nicht mehr zuhause lassen werden. „Wenn infizierte Lehrer in die Schule gehen, sinkt die Hemmschwelle der Eltern, ihr infiziertes Kind in die Schule zu schicken.“

Mehrere Bundesländer hatten zuletzt die Isolationspflicht aufgehoben. Wer einen positiven Corona-Test hat, muss nicht mehr zwingend zu Hause bleiben, sondern kann mit Maske auch an den Arbeitsplatz zurück - außer er oder sie arbeitet im Gesundheitswesen. Wer sich krank fühlt, soll sich aber krankschreiben lassen und weiterhin isolieren, wird empfohlen. (dpa)

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