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Die Chat-Software GPT funktioniert mit Künstlicher Intelligenz

© picture alliance / NurPhoto / JAKUB PORZYCKI

Chatsoftware GPT: Ein Durchbruch für die Künstliche Intelligenz

Die Nutzung ist einfach und Google wird bereits nervös. Ist die Chatsoftware GPT ein digitaler Meilenstein?

Die Chatsoftware GPT gilt als großer Schritt in Sachen Künstliche Intelligenz. Welchen Einfluss in der digitalen Transformation kann sie haben?Eine neue Folge „3 auf 1“.


Eine Herausforderung für Google

Digitaler Meilenstein oder doch nur ein kurzer, vergänglicher Hype. Wie bedeutend die Chatsoftware GPT wirklich sein wird, lässt sich vermutlich erst in einigen Jahren rückblickend sagen. Klar ist aber, dass der Umgang mit Künstlicher Intelligenz hier auf ein neues Level gehoben wird. Auf ein Level, das für einen der großen Tech-Konzerne Grund genug ist, Alarm zu schlagen.

Google hat nach der Präsentation der Software im November laut einem Bericht der New York Times den „Code Red“ ausgerufen und sieht in der Software eine ernste Bedrohung des eigenen Geschäftsmodells. Denn die Software ist einfach: Man registriert sich und nutzt die Software letztlich wie eine Suchmaschine. Nur bekommt man nicht einfach eine Liste mit Links, sondern direkt fertig formulierte Auskünfte zur Frage.

Für Google gleich doppelt schwierig: Die Antwort auf die Suche ist erstens unmittelbarer und zweitens gibt es kaum Raum für Werbung – und damit verdient Google immer noch das meiste Geld. Noch gibt es auch bei dieser Software eine Menge zu verbessern. Aber dass sich Google herausgefordert fühlt, zeigt, wie ernst die Lage ist.


Das ist ein Durchbruch

Aus Sicht der Forschung zur Künstlichen Intelligenz ist Chat GPT ein Durchbruch. Es ist das erste Mal, dass so viele Menschen weltweit mit einem KI-System interagieren, dass sie darüber reden, sich darüber lustig machen.

Durchbruch bedeutet aber nicht, dass die Maschinen morgen die Welt übernehmen, im Gegenteil. Noch macht das System viele Fehler. Mir zum Beispiel hat die Software schon mal einen sehr renommierten KI-Preis angedichtet, den ich wirklich gerne bekommen hätte – aber nicht habe. Bis wir eine allwissende Maschine haben, wird noch sehr viel Zeit vergehen. Und auch dann wird der Mensch noch immer einen gewissen Anteil an ihrer Arbeit haben – und sei es nur durch die Fragen, die er stellt.

Meine große Sorge ist, dass wir in Deutschland und Europa nicht in der Lage sein werden, bei der Entwicklung solcher Systeme mitzuhalten. Die notwendigen Talente sind zwar da, wir müssen aber noch viel mehr Geld in die Forschung und auch in die entsprechende Infrastruktur investieren. 


Das ist kein Ersatz für eine Suchmaschine

ChatGPT fühlt sich schon fast an, wie die von vielen ersehnte Allgemeine Künstlichen Intelligenz, die nicht auf bestimmte Einsatzfelder begrenzt ist. Es kann Faktenfragen beantworten, Informationen vergleichen, Gedichte schreiben, Zeitpläne entwerfen und sogar Kochrezepte generieren. Werden Chatbots nun die Suchmaschinen ersetzen, unsere Jobs oder vielleicht gar die Menschheit?

Nein. Denn auch ChatGPT macht Fehler. Es scheitert ausgerechnet an einfachen Faktenfragen oder Logikrätseln. Am wichtigsten aber: Es kann zwischen wahr und unwahr nicht unterscheiden. Diese Fehler sind typisch für jede KI und werden sich auch in Zukunft nicht vermeiden lassen. Denn Computer denken nicht, sie haben kein Bewusstsein, sie verrechnen nur Einsen und Nullen. Das macht sie sehr schnell, aber überflüssig werden wir Menschen durch ChatGPT nicht.

Unsere Aufgabe bleibt es, die Maschinen mit den richtigen Daten zu füttern, die Ergebnisse zu überprüfen, auszuwählen und vor allem die richtigen Fragen zu stellen. Denn die muss der Algorithmus auch ohne Bewusstsein verstehen können.

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