zum Hauptinhalt
Smilies in Paris: Die koreanische Girlgroup Itzy vor dem Louvre. 

© Kick Film

Phänomen K Pop: Süß, niedlich, androgyn

Eine Arte-Dokumentation ergründet den Erfolg koreanischer Popmusik.

Südkorea ist ja eigentlich bekannt für Halbleiter und IT. Der fernöstliche Staat macht aber auch mit kulturellen Produkten von sich reden. Bong Joon-hos Spielfilm „Parasite“ avancierte zum internationalen Kassenhit. Mit „Squid Game“ verbuchte Netflix den bislang erfolgreichsten Serienstart.

Seit geraumer Zeit ist aber vor allem koreanische Popmusik angesagt. Die Popularität des sogenannten K-Pop ist untrennbar mit dem Aufstieg der sozialen Netzwerke verbunden. Gangnam Style, ein überdrehtes Lied des Rappers Psy, wurde 2012 zur Initialzündung. Die Nummer erzielte drei Milliarden Klicks auf YouTube.

Seither erobert K-Pop Hitparaden und Finanzbörsen der ganzen Welt im Sturm. Die Popularität des koreanischen Pop erinnert gar an Blütezeiten der Backstreet Boys und der Spice Girls.

Dabei entsteht K-Pop fast immer am Reißbrett. Künftige Stars werden in Talentagenturen ausgebildet und als Band zusammengestellt. In seiner Dokumentation „Generation K-Pop“, (Arte, 22 Uhr 45) begleitet Mahyar Goudarzi Nachwuchskünstler in Seoul mit der Kamera. Was in den Musikvideos unbekümmert und spaßbetont rüberkommt, ist das Ergebnis von langjährigem Drill.

Sex & Drugs & Rock & Roll? Damit hat K-Pop wenig zu tun. In Korea ist Sex vor der Ehe verpönt, und Drogen sind tabu. Entsprechend achten Stars auf ein makelloses Image. Mit ihrem androgynen Aussehen versprühen Jungs eine „queere Note“. Mädchen sind jung und niedlich. 13-Jährige sind keine Seltenheit.

Und wer den strengen Normen nicht entspricht? Der begibt sich nicht selten direkt unters Messer. Südkorea ist das Land der plastischen Chirurgie. Plakate auf der Straße werben offensiv für Standardoperationen. Wer erfolgreich sein will, muss leiden.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false