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Bahn kauft neue Züge: Ob das mal funktioniert

Die Bahn sollte die Kunden nicht als Versuchskaninchen missbrauchen

Kunden der Deutschen Bahn dürften zurzeit vor allem eines haben: Angst. Angst, dass der grimmige Winter mal wieder einen mit Technik vollgestopften Zug lahmlegt; Angst, dass Achsen und Räder brüchig sein könnten; Angst, dass sich bei einer S-Bahn plötzlich während der Fahrt eine Tür öffnet. Deshalb dürfte die Nachricht, dass der Staatskonzern für viel Geld neue Züge bei Siemens zu kaufen beabsichtigt, die meisten Bahnfahrer eher beunruhigen statt ermutigen. Die bisherigen IC-Züge, die den neuen Fahrzeugen weichen sollen, sind zwar angejahrt, oft spackig und beim Komfort nicht eben auf dem letzten Stand. Sie haben aber einen Vorteil: Sie funktionieren einigermaßen zuverlässig. Das kann man vor allem von den jüngeren ICE-Versionen von Siemens nicht behaupten – die leisteten sich seit ihrer Einführung eine Reihe von Zicken, zuletzt machte ihnen selbst Neuschnee zu schaffen. Hoffentlich haben die Bahn und die Industrie aus der Misere gelernt. Neue Züge dürfen erst auf die Schienen, wenn sie sich in einem umfangreichen Praxistest als robust und zuverlässig erwiesen haben. Den Kunden als Versuchskaninchen zu missbrauchen, kann sich niemand mehr leisten – das Ansehen ist bereits im Keller.

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