zum Hauptinhalt

Lesermeinung: Rehbrücker Jahre eines Malers und Grafikers Werke von Egbert Patzig in der Galerie EigenArt zu sehen

Nuthetal – Mit Leihgaben aus Berlin, Oldenburg, Pfullingen und Bergholz-Rehbrücke gestaltete der Kunstfreund Siegfried Jahn unter der Schirmherrschaft des Ortsvereins Bergholz-Rehbrücke eine Ausstellung mit Werken des Malers und Grafikers Egbert Patzig (1909 - 1988). An den nächsten zwei Wochenenden ist die kleine Schau zu besuchen.

Nuthetal – Mit Leihgaben aus Berlin, Oldenburg, Pfullingen und Bergholz-Rehbrücke gestaltete der Kunstfreund Siegfried Jahn unter der Schirmherrschaft des Ortsvereins Bergholz-Rehbrücke eine Ausstellung mit Werken des Malers und Grafikers Egbert Patzig (1909 - 1988). An den nächsten zwei Wochenenden ist die kleine Schau zu besuchen.

Seit vier Jahren suchte Siegfried Jahn nach einer Gelegenheit, Patzig der Öffentlichkeit wieder näher zu bringen. Er hatte Kontakt zur zwischenzeitlich ebenfalls verstorbenen Witwe Elga Patzig und zum Nachlassverwalter Erich Losch in Pfullingen aufgenommen. In Bergholz-Rehbrücke befinden sich heute etliche Werke in privatem Besitz, die jetzt vorübergehend der Öffentlichkeit gezeigt werden. Patzig bietet expressiv realistische Werke in Gegensätzlichkeit. Sie wirken mit der Schwere kraftvoller Ölfarben, in Aquarellen aber auch mit einer erstaunlichen Leichtigkeit der Farbspiele und den kräftigen, sicher gesetzten Strichen. Charakteristisch für seinen Malstil ist die Skizzenhaftigkeit. Er widmete sich in seinem Gesamtwerk der Landschaft, Gebäuden, technischen Werken und Ereignissen. Auf Auktionen werden seine Bilder heute hoch gehandelt. Aus dem Nachlass in Pfullingen stellte Nachlassverwalter Losch für diese Ausstellung mehrere Bilder zum Verkauf zur Verfügung. Schwerpunkt dieser Präsentation sind Rehbrücker Motive, aber auch maritime Themen. Als Mittelpunkt fällt sofort das Bild der überschwemmten Nuthewiesen aus dem Jahr 1936 auf. Es zeigt eine Fülle blühender Sumpfdotterblumen. „Es ist keine Fantasie, ich habe selbst in meiner Kindheit diese Sicht erlebt. Wir brachten ganze Arme voller Blumen mit nach Hause, nachdem wir mit Gummistiefeln in den feuchten Wiesen fast versunken sind“, erzählt Siegfried Jahn.

Nach einigen Jahren in Italien kam Patzig eher zufällig an der Seite der Gönnerin Eva Nobiling nach Rehbrücke, wo er fortan die Winter verbrachte. Hier lernte er den Arzt und Maler Walther Partke kennen. Beide verfolgten 1938 interessiert den Bau der Reichsautobahn und hielten Szenen davon in ihren künstlerischen Arbeiten fest. 1946 beteiligte Patzig, der der Künstlergruppe der „Havelländischen Malerkolonie“ zugeordnet wird, sich an der „Ausstellung Potsdamer Künstler“, dann zog es ihn wieder in die Heimat Württemberg zurück. Ute Kaupke

Galerie EigenArt, Weerthstr. 2 a,

Sa. und So. jeweils von 14 bis 18 Uhr

Ute Kaupke

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false